Autos der 60er-Jahre
Seite 2: NSU Ro 80
Pioniere werden von Indianern getötet. Und damit willkommen in der Geschichte des NSU Ro 80. Als der Zweite Weltkrieg vorbei war, ging es NSU (Kurzform von Neckarsulm), nicht gut. Die Kassen waren leer und die Anlagegüter teilweise zerstört. Es glich einem mittleren Wunder, dass sich die Marke bis Mitte der 50er-Jahre zum weltgrößten (!) Zweiradhersteller aufgeschwungen hatte. Weil ein Ende des Motorradhypes abzusehen war, produzierte NSU Autos. Erst den Prinz, dann den Ro 80. Und das war dann auch der Untergang.
Der NSU Ro 80 setzte neue Maßstäbe. Der Wagen war stromlinienförmig und nahm dem Automobilbau eine Designsprache vorweg. Auch die passive Sicherheit des Autos sollte die Konkurrenz motivieren. Unter der Haube werkelte außerdem ein Wankelmotor. Derart offensiv neu und anders stand der Wagen 1967 auf der IAA, 1968 gab es den Titel "Auto des Jahres" und 1969 musste das Unternehmen mit der Auto Union fusioniert werden. Den Ro 80 gab es noch bis 1977.
Aston Martin DB5
Der britische Automobilbau der 60er-Jahre ist eine Kakophonie, die ihresgleichen sucht. Aber wie auch im musikalischen Pendant dazu gibt es Momente der Klarheit, die das Chaos überstrahlen. So wie der Aston Martin DB5. Im Vergleich zum Vorgänger wurde die Leistung erhöht und ein neues Fünfganggetriebe von ZF verbaut (allerdings nicht bei allen – die ersten 50 Stück bekamen noch das hauseigene Traktorgetriebe). Im Lauf der Jahre kamen noch eine leistungsstärkere Vantage-Version, eine Cabriolet-Variante und sogar ein Shooting Brake hinzu.
Der Wagen wäre heute ein Aston Martin wie jeder andere, hätten ihn Auftritte in James Bond nicht weltberühmt gemacht. Sean Connery spielt in "Goldfinger" und "Feuerball" neben dem DB5 die Hauptrolle. Dazu kommen sieben weitere Bond-Filme, in denen der Wagen als Reminiszenz daran verwendet wird. Eines der Filmautos (mit eingebauten Gadgets) wurde im Jahr 2019 für 5,7 Millionen Euro versteigert. "Herkömmliche" DB5 rangieren zwischen einer halben und einer ganzen Million.