Daimlers Smart-Werk in Hambach ist an Ineos verkauft

Der Deal ist fix: Dort, wo Daimlers urbane Elektro-Kleinstwagen entstanden, will ein Petrochemie-Konzern bald robuste Geländewagen produzieren.

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Der Grenadier soll ein Gelände-Arbeitsgerät werden wie sein optisches Vorbild von Land Rover.

(Bild: Ineos)

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Der britische Geländewagenhersteller Ineos übernimmt Daimlers Smart-Werk im französischen Hambach. Entsprechende Vereinbarungen zum Verkauf der Fabrik seien nun unterzeichnet, bestätigte Daimler am Dienstag (8. Dez. 2020).

Ineos Automotive erwerbe alle Gesellschaftsanteile an Smart France und werde das Werk in Hambach nach Klärung der letzten Details in den nächsten Wochen übernehmen, hieß es. Die rund 1300 Arbeitsplätze im Werk selbst sowie bei Partnern am Standort sollen erhalten werden. Auch die Produktion der aktuellen zweisitzigen Elektrofahrzeugs Smart EQ im Werk werde fortgesetzt. Wie lange, blieb zunächst unklar.

Daimler hatte im Sommer angekündigt, sein weltweites Produktionsnetz zu straffen und in diesem Zuge das Werk in Hambach zu verkaufen. Dort wird bisher der zweisitzige Kleinstwagen Smart EQ (Test) gebaut, den Daimler von der nächsten Modellgeneration an zusammen mit seinem Großaktionär Geely in China produzieren will. Hambach hätte ursprünglichen Plänen zufolge im Gegenzug einen Kompaktwagen aus der neuen Elektro-Modellreihe EQ von Mercedes-Benz bekommen sollen.

Ineos Automotive ist eine Tochterfirma des britischen Chemieunternehmens Ineos. Das Unternehmen hatte direkt nach Daimlers Verkaufsankündigung öffentlich Interesse angemeldet. In Hambach soll unter dem Namen Grenadier ein klassisch aufgebauter Geländewagen produziert werden.

Das Fahrzeug besteht aus Komponenten, die unter anderem von BMW, ZF und Magna zugeliefert werden sollen. In Aufbau und Stil ähnelt der britische Ineos Grenadier stark einem Land Rover (ab 1983 mit der Zusatzbezeichnung "Defender"), wie er 1948 bis 2016 gebaut wurde. Zuletzt hieß es, auch mit brennstoffzellenelektrischem Antrieb in Kooperation mit Hyundai.

(fpi)