Dritter Frühling: Schon wieder eine neue Yamaha MT-09

Detailarbeit an Motor und Fahrwerk und ein neuer Rahmen sollen die liebgewonnenen Qualitäten der MT-09 betonen. Auch ihr neuer Look bleibt gewöhnungsbedürftig.

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Mehr vom Bewährten in neuer Form verspricht die neue Yamaha MT-09.

(Bild: Yamaha)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Ingo Gach
Inhaltsverzeichnis

Eine Menge überarbeiteter Modelle drängen zur Saison 2021 auf den Markt, denn Neuzulassungen müssen ab nächstem Jahr die Euro-5-Norm erfüllen. Yamaha gab seinem Bestseller, dem Naked Bike MT-09, mehr Hubraum, höhere Leistung, einen neuen Alu-Rahmen und eine voll einstellbare Vorderradgabel. Außerdem wurde die Schwinge neu konstruiert, das Getriebe angepasst, die Sitzposition geändert und die Elektronik umfangreicher. Ein neuer Look setzt das verbesserte Modell vom Vorgänger ab.

Nach ihrer Vorstellung 2013 wurde die MT-09 rasch ein Bestseller im Yamaha-Programm, überflügelt nur noch von der kleinen Schwester MT-07. Die erste MT-09-Generation (Test) verkaufte sich bis zur Überarbeitung 2018 alleine in Europa rund 50.000 Mal. Sie bestach vor allem durch ihren kräftigen Dreizylinder mit 115 PS und ein stabiles, handliches Fahrwerk. Für 2021 wächst der Motor von 847 auf 889 Kubikzentimeter. Yamaha hat Kolben, Pleuel, Nockenwelle und Kurbelgehäuse im Dreizylindermotor neu und leichter konstruiert.

Yamaha MT-09 (9 Bilder)

Yamaha hat seinen Bestseller MT-09 nicht einfach nur auf Euro5-Norm umgestellt, sondern für 2021 komplett erneuert. Das ist durchaus bemerkenswert, da die letzte Überarbeitung erst vor zwei Jahren erfolgte und sich die MT-09 immer noch gut verkaufte.

Die Leistung steigt von 115 auf 119 PS bei 10.000/min. Da das Drehmoment von 87 auf 93 Nm zulegt und das Maximum bei 7000 statt wie bisher bei 8500/min erreicht wird, steht die vergrößerte Kraft über einen weiteren Drehzahlbereich zur Verfügung. Das klingt vielversprechend, denn bisher hatte der Dreizylindermotor eine sehr lineare und entsprechend etwas langweilige Leistungsentfaltung, nun sollte er schon früher mehr Druck aufbauen.

Zusätzlich weisen die Einspritzventile Richtung Einlassventilteller. So soll der Kraftstoff besser zerstäubt werden. Die Summe der Maßnahmen soll die Verbrennung um neun Prozent effizienter machen. In der Motor-Peripherie erhält die MT-09 ein angepasstes Ansaug- und Edelstahl-Auspuffsystem. Das Gewicht des Motors und Auspuffs konnte zudem um 1700 Gramm reduziert werden.

Der neue Aluminiumrahmen bekommt das für Yamaha typische Deltabox-Design. Deutlich breiter soll er um 2,3 Kilogramm abgespeckt haben und eine um 50 Prozent höhere Verwindungssteifigkeit bieten. Gleiches gilt für die Aluminiumschwinge: Sie ist nun steifer, aber leichter. Allein der Heckrahmen aus Alu-Druckguss verlor 1,5 Kilogramm im Vergleich zur Stahlkonstruktion der Vorgängerin. Das Vorderrad führt eine voll einstellbare Upside-down-Gabel von KYB, hinten wurde das ebenfalls einstellbare Federbein neu abgestimmt. Die Federwege verkürzte Yamaha geringfügig auf 130 Millimeter vorne und 122 Millimeter hinten.

Bei den neuen 10-Speichen-Rädern vermeldet Yamaha sogar einen Rekord: Es sollen die leichtesten Serien-Räder in der Firmengeschichte sein. Die Gussräder haben eine Wandstärke von nur zwei Millimeter und reduzieren das Gewicht um 700 Gramm. Das kommt der Agilität der MT-09 zugute und zusammen mit dem um zehn Millimeter auf 1430 Millimeter verringerten Radstand dürfte die Yamaha besonders handlich sein. Der Lenker ist um 30 Millimeter tiefer platziert, um dem Fahrer mehr Gefühl für das Vorderrad zu vermitteln.