Dritter Frühling: Schon wieder eine neue Yamaha MT-09

Seite 2: Quick-Shifter serienmäßig

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Außerdem hat die MT-09 eine Anti-Hopping-Kupplung und eine leichtgängigere Betätigung. Der Kupplungshebel wird aber eigentlich nur noch im Stand gebraucht, denn ein serienmäßiger Quick-Shifter ermöglicht das Hoch- und Runterschalten ohne zu kuppeln. Weniger Umbau als im Motor fand im Getriebe statt, hier wurden der erste und zweite Gang entsprechend des höheren Drehmoments länger übersetzt und eine Schaltgabel abgeändert.

Yamaha MT-09 Details (6 Bilder)

Auch wenn er äußerlich seinem Vorgänger sehr ähnelt, sind Kolben, Pleuel, Nockenwelle und Kurbelgehäuse des Dreizylindermotors neu konstruiert und erleichtert.

Über die Bremsanlage der MT-09 wird sich bestimmt niemand beschweren, denn sie stammt samt der Radial-Bremspumpe von Yamahas Superbike YZF-R1. Ein Sechs-Achsen-IMU der jüngsten Generation macht unter anderem Schräglagen-ABS, eine dreistufige Schlupfregelung (TCS) bei der ein Modus konfigurierbar ist, ein Slide Control System (SCS), Wheelie-Kontrollsystem (LIF) und Brake Control System (BCS) möglich. Im Cockpit informiert ein 3,5 Zoll großes TFT-Display. Die Balkenanzeige des Drehzahlmessers wechselt die Farbe mit steigenden Drehzahlen. Tasten am Lenker erlauben die Bedienung über ein Menü .

Im Design polarisierte die MT-09 schon immer und es bleibt auch bei der neuen Generation zumindest gewöhnungsbedürftig. Der bisherige Doppelscheinwerfer im Insekten-Stil wich einem zentralen LED-Strahler, der seitlich von zwei schrägen LED-Positionsleuchten flankiert wird, die ein Y andeuten sollen. An den Seiten des Scheinwerfergehäuses wurden Kunststoff-Blenden montiert, womit die Frontmaske der MT-09 auffallend an die KTM 690 Duke von 2008 erinnert. Das Cockpit-Instrument befindet sich nun mittig und nicht mehr nach rechts versetzt. Die Lufteinlässe seitlich des Tanks sind flächiger und wirken dadurch homogener und der 14-Liter-Tank selber ist weiter nach unten gezogen. Dafür sind die Kühler-Abdeckungen deutlich größer geraten und machen die Front unnötig breit.

Die Entwickler gaben dem Fahrersitz eine Mulde, die Sitzhöhe steigt geringfügig auf 825 Millimeter, die Fläche für den Sozius bleibt weiterhin knapp. Die MT-09 bekam rundum LED-Licht, inklusive Blinker. Erfreulich ist, dass Yamaha den tief angebrachten Kennzeichenträger – bei der Vorgängerin ungünstig an der Hinterradnabe befestigt – nun samt Blinkern an einem Spritzschutz am Heck anbringt. Der Vorderradkotflügel wurde glatter und die Schwinge wieder gerader, die Vorgängerin zierte noch eine Bananenschwinge.

Einen herkömmlichen Endschalldämpfer sucht man an der neuen MT-09 vergeblich. Wegen der Euro-5-Norm bekommt sie einen riesigen Auspuffsammler, der fast den gesamten Raum unter dem Motor einnimmt. Zwei winzige Endröhrchen ragen auf beiden Seiten nach unten. Mutig von den Designern, denn der Kunde ist Endschalldämpfer gewohnt. Ihn wegzulassen wird möglicherweise nicht bei allen auf Gegenliebe stoßen. Yamaha bietet die MT-09 in den Farben "Storm Fluo", "Icon Blue" und "Tech Black" an. Ihr Preis beträgt 9399 Euro. Das sind zwar 400 Euro mehr als bisher, aber in Anbetracht der deutlich besseren Ausstattung ist das günstig.

Die neue MT-09 entspricht ganz dem Geist ihrer beiden Vorgängerinnen. Radikal im Aussehen verwöhnt sie mit einem kräftigen Dreizylindermotor und guter Handlichkeit. Sie hat nun noch mehr Leistung und Yamaha verspricht mehr Druck schon bei niedrigen Drehzahlen, dazu sank das Gewicht um vier Kilogramm. Wenn man sich an das neue Gesicht gewöhnt hat, steht dem erneuten Verkaufserfolg der MT-09 nichts mehr im Weg.