Elektroauto BMW i3: Produktionsende wird vorgezogen

Das Hightech-Elektroauto BMW i3 bekommt keinen direkten Nachfolger. Es gibt offenbar Überlegungen, die Produktion früher einzustellen als zunächst vorgesehen.

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BMW i3

Der BMW i3 hat inzwischen zahlreiche Konkurrenten, die technisch mindestens gleichgezogen haben.

(Bild: BMW)

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Versuchsträger mit batterieelektrischem Antrieb gab es zuvor reichlich, doch als BMW den i3 2013 auf den Markt brachte, wollte man alles anders machen als bei den anderen Modellen der Marke. Formal wie technisch war und ist der i3 ein Sonderling. Nun verdichten sich die Hinweise darauf, dass BMW die Produktion noch früher einstellt als angenommen. Spätestens 2023, vielleicht schon im kommenden Jahr könnte nach Informationen der Automobilwoche Schluss sein. Von BMW gibt es dazu keine konkrete Aussage.

In den USA ist das i3-Ende womöglich sehr viel näher. Dort kursiert offenbar ein Schreiben an die Händler, dem zufolge im Juli letztmals 180 Fahrzeuge für den US-Markt bereitgestellt werden. Für den europäischen Markt dürfte das vorläufig noch kein Thema sein. In Deutschland hat die sogenannte Innovationsprämie den Zulassungszahlen des i3 geholfen. 2018 wurden hierzulande 5095 i3 erstmals zugelassen, 2019 waren es 9382. Im vergangenen Jahr konnte BMW in einem pandemiebedingt insgesamt rückläufigen Absatz noch 8633 i3 verkaufen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres waren es 5699.

Das Aus des i3 kommt nicht überraschend. BMW hatte schon im vergangenen Jahr verraten, dass der einstige Innovationsträger keinen ähnlich konzipierten, direkten Nachfolger bekommen wird. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Das Auto ist in der Produktion zu teuer. Der Ansatz, mit teuren Materialien das Leergewicht vergleichsweise niedrig zu halten, wird vom Markt nicht im großen Umfang goutiert. Das Basismodell kostet aktuell 39.000 Euro, und seine noch immer stabilen Zulassungszahlen hat der i3 unter anderem dem Umstand zu verdanken, dass BMW über günstige Leasingangebot eingegriffen hat.

Hinzu kommt ein vollkommen verändertes Umfeld, in dem sich der i3 inzwischen behaupten muss. Es gibt eine Reihe von Konkurrenten, die technisch weniger aufwendig gebaut sind, den i3 im Praxisnutzen aber hinter sich lassen. Die Batterie im BMW hat einen Netto-Energiegehalt von 37,9 kWh, die maximale Ladeleistung bei 50 kW. Ein konventionell konzipierter Opel Corsa-e (Test) bietet netto rund 46 kWh und bis zu 100 kW Ladeleistung – für erheblich weniger Geld.

(mfz)