Gashersteller Linde will in Leuna Wasserstoff aus Ă–kostrom herstellen
Linde baut eine Wasserstoff-Produktion mit zertifiziertem Ă–kostrom in Leuna auf. Von den 60 Millionen Euro kommt jeder vierte Euro vom Wirtschaftsministerium.
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Auf dem Fabrikgelände in Leuna
(Bild: Linde)
- dpa
Der Industriegasekonzern Linde baut mit staatlichen Millionenhilfen eine Produktionsanlage für sogenannten grünen Wasserstoff im Chemiepark Leuna (Saalekreis). Für die rund 60 Millionen Euro teure Investition kommt jeder vierte Euro aus dem Bund-Länder-Topf zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW), wie das Wirtschaftsministerium am Mittwoch mitteilte.
Weltgrößte Power-to-X-Anlage
Die Anlage soll laut Linde mit 24 MW Leistung bei Inbetriebnahme das weltgrößte Power-to-X-Anlagenprojekt werden und ab Mitte 2022 jährlich bis zu 3200 Tonnen Wasserstoff mit zertifiziertem Ökostrom herstellen. Sie soll ab 1. Juli 2022 testweise hochgefahren werden und drei Monate später den Betrieb aufnehmen. Später soll der Strom aus erneuerbaren Energiequellen der Region kommen.
Leuna eigne sich mit seiner vorhandenen Infrastruktur mit Wasserstoffpipelines und Gasspeichern hervorragend fĂĽr den Aufbau einer Elektrolyse-Anlage im industriellen MaĂźstab, sagte Linde-Manager Andreas Dietrich laut Mitteilung. Das Unternehmen versorge zudem schon seit Jahrzehnten die Kunden im Chemiepark mit Industriegasen.
"Hochinteressant fĂĽr Fahrzeughersteller"
Sachsen-Anhalt wolle sich zur Wasserstoff-Modellregion entwickeln, erklärte Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD). Deshalb unterstütze das Land Wirtschaftsinvestitionen und Forschungsvorhaben aus diesem Segment. "Grüner Wasserstoff ist unter anderem für Fahrzeughersteller und energieintensive Industrien in Zeiten des Klimawandels und der Energiewende hochinteressant."
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Der weltgrößte Industriegase-Konzern hatte schon im November 2020 angekündigt, das Geschäft mit Wasserstoff stark ausbauen zu wollen. Nach damaligen Angaben erzielt Linde mehr als zwei Milliarden Dollar Umsatz mit Produktion, Vertrieb, Speicherung und Anwendung von Wasserstoff. Künftig soll sich dieser Wert vervierfachen, hieß es.
(fpi)