Raumgewinn: Vorab-Probefahrt mit dem Skoda Fabia 1.0 TSI

Der kommende Skoda Fabia bietet dank Volkswagens MQB nun mehr Raum und Komfort. Vorerst müssen alle Motorisierungen noch ganz ohne Elektrifizierung auskommen.

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Skoda Fabia 2021

Mehr Auto als bisher, aber vorerst noch die gleichen Motoren bietet der kommende Skoda Fabia. Der erste Fahreindruck ist schon mal ermutigend.

(Bild: Skoda)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Stefan Grundhoff
Inhaltsverzeichnis

Der Skoda Fabia in vierter Generation wird unter den Kleinwagen nicht nur mithalten, er dürfte das Zeug dazu haben, Ford Fiesta (Test), Opel Corsa (Test), Hyundai i20 (Test), Peugeot 208 und den baugleichen VW Polo ab Herbst geradezu vor sich herzutreiben.

Wie erwartet wächst der Wagen in seiner neuen Generation. Allerdings ist es diesmal richtig viel, von knapp unterhalb der Vier-Meter-Marke auf 4,11 Meter. Dank eines nun erstmals vollständig auf MQB-Basis umgesetzten Aufbaus bietet der Fabia der vierten Generation mehr Radstand und Breite. Er verliert dabei, wie schon beim Übergang auf die dritte Generation, erneut an Höhe.

Die Sitze passen wie im Konzern gewohnt gut, das Platzangebot vorn ist großzügig. Hinten geht es etwas enger zu, für einen Kleinwagen aber fast schon üppig, der Laderaum ist im Vergleich zum ohnehin geräumigen Vorgänger um 50 auf 380 Liter gewachsen - ein VW Golf bietet auch nicht mehr. Wer die Rücksitze umklappt, kann bis zu 1190 Liter nutzen, das liegt bereits auf dem Niveau von Kompaktmodellen. Gehörte das Raumangebot bisher schon zu seinen wichtigsten Stärken, dürfte er damit nun alle Wettbewerber hinter sich lassen.

Skoda Fabia (7 Bilder)

Ziemlich verklebt aber schon fahrbereit: Die neuen Fabias. Wir fuhren das kommende Spitzenmodell, das vorerst mit dem 81 kW leistenden 1.0 TSI bestückt wird. Später kommt ein 1,5-Liter Vierzylinder.  

Bei der Probefahrt war das Armaturenbrett noch größtenteils abgedeckt. Der Fahrer blickt auf animierte Instrumente und einen zentralen Multifunktionsbildschirm, in der Basisversion mit einer Bildschirmdiagonale von nur sechs Zoll. Die aufpreispflichtigen Bediensysteme auf Basis des Modularen Infotainmentbaukastens MIB 3.0 bieten Displays von acht und neun Zoll.

Die offiziell 1150 kg wiegende 81-kW-(110 PS)-Variante fährt sich lebendig. Trotz eines durch Direkteinspritzung und variable Steuerzeiten möglichen Scavenging bleibt aber ein Turbo-Zögern spürbar, die 175 Nm Drehmoment verteilen sich unerwartet ungleichmäßig über die Drehzahl. Der Motor knurrt wie es nur Dreizylinder können, fällt dabei aber nie lautstark aus dem Rahmen. Die Windgeräusche sind trotz des Prototypenstands niedrig. Das Fahrwerk federt ungewöhnlich komfortabel – hier spielt möglicherweise auch der gestreckte Radstand eine Rolle, gut gefallen die präzise, aber nicht zu leichtgängige elektrisch unterstützte Lenkung und die kraftvoll zupackenden Bremsen.

Als Grundausstattung bleiben die Einliter-Saugmotoren mit Fünfgang-Handschaltung und 65 beziehungsweise 80 PS im Programm. Skoda-CEO Thomas Schäfer erinnert an preissensiblere Märkte, auf denen auch das kleine Display und der 15-Zoll-Radsatz ihre Berechtigung haben.

Darüber hinaus wird der Skoda Fabia IV – wie der gefahrene – mit den turbogeladenen Einliter-Motoren mit 70 kW (95 PS) oder 81 kW (110 PS) angeboten. Das vorläufige Topmodell dürfte mit letzterem bis zu 200 km/h und einen Normverbrauch von 5,0 Litern erreichen. Nur diese Version bietet die Wahl zwischen Sechsgang-Schaltung oder siebenstufigem Doppelkupplungsgetriebe.

Für Mitte 2022 ist der 110 kW (150 PS) leistende 1,5-Liter-Vierzylinder angekündigt, der mehr als 220 km/h Spitze und vergleichsweise rasante Fahrleistungen bieten soll. Während der Konzern munter elektrifiziert und der Skoda Octavia auch als Mild- und Plug-in-Hybrid bestellbar ist, bleibt beim neuen Fabia selbst ein 48-Volt-Bordnetz erst einmal außen vor. Die Kunden fragen diese Versionen noch nicht ausreichend nach, heißt es von Skoda. Gut zu wissen, dass die MQB-Plattform aber jederzeit jede Art der Elektrifizierung ermöglicht. Zu erwarten ist sie spätestens zur ersten Modellpflege.

Zum Preis schweigt sich Skoda noch aus. Für eine gut ausgestattete 110-PS-Version dürfte man aber kaum unter 22.000 Euro rechnen können.

(fpi)