VW-Chef Diess zu Flottenzielen: "Es wird sehr eng"

Volkswagen befindet sich bereits nah am Flottenverbrauchsziel der EU. VW-Chef Diess kann publikumswirksam entspannt von einem knappen Ausgang erzählen.

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VW-Chef Diess setzt sein Unternehmen in Szene.

(Bild: VW)

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Volkswagen-Chef Herbert Diess sieht die EU-weiten CO2-Emissionsziele fĂĽr die eigene Neuwagenflotte in Reichweite. Von den Grenzwerten sei man nur "ein Gramm oder so" entfernt, sagte er der Financial Times.

"Wir haben noch nicht aufgegeben, aber es wird sehr eng, die Flottenziele zu erreichen." VW habe noch immer eine Chance. Das hänge auch davon ab, wie viele Fahrzeuge mit niedrigen Emissionswerten im Rest des Jahres noch verkauft werden könnten. Volkswagen versucht – wie alle Hersteller, die sich ihre Entwicklung und Produktion leisten konnten – die Ziele vor allem mit Elektroautos wie dem kürzlich erschienenen VW ID.3 (Test) zu erreichen. Denn die für Elektroautos anrechenbaren so genannten Supercredits senken den angerechneten Flottenverbrauch pro verkauftem Auto besonders stark.

Die Regelung zielt auf den Verbrauch fossiler Kraftstoffe, der aber aus Gründen der besseren Vergleichbarkeit in den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) umgerechnet wird. 2020 müssen Hersteller in der Europäischen Union (EU) unter gewissen Ausnahmen den Grenzwert von 95 Gramm ausgestoßenem CO2 je gefahrenem Kilometer im Schnitt ihrer neu verkauften Autos einhalten.

Dabei gelten je nach Marktsegment teils höhere individuelle Werte, etwa für Mercedes und BMW, die vorwiegend schwerere Fahrzeuge verkaufen. Zudem dürfen in einer Einführungsphase in diesem Jahr noch die emissionsreichsten fünf Prozent der Fahrzeuge aus der Flotte herausgerechnet werden, diese Übergangsregelung entfällt 2021.

Die Autohersteller mussten angesichts schleppender Verkäufe der Elektroautos befürchten, wegen der neuen Regeln mit milliardenteuren Strafzahlungen belastet zu werden. Je verkauftem Fahrzeug und überschrittenem Gramm CO2 im Durchschnitt werden 95 Euro fällig, was schnell zu hohen Summen auflaufen kann. Die Verkaufsförderung für Plugin-Hybride und Elektroautos in der Pandemie hat den E-Autos jedoch einen deutlichen Schub beim Marktanteil gegeben. Volkswagen-Vertriebsmanager Christian Dahlheim hatte vergangene Woche bereits von einem "engen Rennen" gesprochen.

(fpi)