Volvo und Daimler planen Brennstoffzellen-Start-Up

Brennstoffzellenantriebe zur Dekarbonisierung des Lkw-Verkehrs soll ein Joint Venture von Volvo und Daimler entwickeln. Darüber hinaus bleiben sie Wettbewerber.

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Intakte (schwedische) Landschaft, saubere Luft und eine gut ausgebaute Straße, die nach oben führt. Das Pressebild zum geplanten Wasserstoff-Startup ist erkennbar symbolsprachlich.

(Bild: Daimler)

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Die Volvo Group und Daimler Truck wollen Brennstoffzellenantriebe gemeinsam entwickeln. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Dekarbonisierung schwerer Lastwagen, darüber hinaus sollen die Systeme aus dem geplanten Joint Venture auch für andere Anwendungen angeboten werden. Das neue Gemeinschaftsunternehmen solle serienreife Systeme produzieren und vermarkten, teilten beide Unternehmen am Montag (2. Nov. 2020) mit.

Die Volvo Group und die Daimler Truck AG verfügen bereits über langjährige Erfahrung bei der Entwicklung nicht nur von wasserstoffelektrisch angetriebenen Fahrzeugen. Das geplante Start-up-Unternehmen soll daher von Beginn an über "fundiertes Wissen rund um die Modularität, Effizienz und Zuverlässigkeit von Brennstoffzellensystemen verfügen und sich gleichzeitig durch weltweit führende Prozesse in Bereichen wie Qualität, Produktionstechnologie und industrielle Großserienproduktion auszeichnen", wie Daimler heute schreibt.

Die Unternehmen wollen komplette Brennstoffzellenantriebe mit Tanks in mehreren Leistungsstufen entwickeln. Der Gedanke ähnelt wohl dem bei Toyota, indem offenbar modular gedacht wird: So soll ein "Doppelsystem" mit 300 kW Dauerleistung für schwere Fernverkehrs-Lkw gebaut werden. Modular soll aber nicht nur die Leistung skalierbar sein, sondern auch die Komponenten. So sollen laut Daimler stationäre Stacks für lokale Elektrizitätswerke aus den mobilen Stromerzeugern abgeleitet werden.

Dazu haben Rolls-Royce und die Daimler Truck AG schon früher in diesem Jahr eine Absichtserklärung für eine Kooperation bei CO2-neutralen Notstromversorgungen kritischer Einrichtungen wie Rechenzentren mit stationären Brennstoffzellengeneratoren unterzeichnet. Bis Ende des Jahres soll ein Kooperationsvertrag ausgearbeitet und unterzeichnet werden.

Daimler und Volvo werden über gleiche Anteile am Brennstoffzellen-Joint Venture verfügen, bei Fahrzeugtechnologie oder der Fahrzeugintegration von Brennstoffzellen jedoch weiterhin Wettbewerber bleiben.

Die wasserstoffelektrischen Lkw sollen in etwa drei Jahren im Kundeneinsatz erprobt werden können. Die Serienproduktion sei für die zweite Hälfte des Jahrzehnts geplant.

Anfang Juni hatte Daimler die Gründung seiner Tochtergesellschaft bekanntgegeben und angekündigt, dass im weiteren Verlauf ein Joint Venture mit der Volvo Group geplant ist.

(fpi)