As a Service – Chance und Risiko für Systemhäuser

Vom 1. bis zum 31. Dezember 2009 verraten Meinungsführer aus der Wirtschaft den heise resale-Lesern Tag für Tag, mit welchen Konjunkturerwartungen, Gewinnerwartungen, Wachstumserwartungen, Umsatzerwartungen, Glückserwartungen, Absatzerwartungen, Karriereerwartungen, Markterwartungen, Heilserwartungen, Preiserwartungen, Nachfrageerwartungen der IT-Channel im neuen Jahr 2010 rechnen kann.

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Hartmut Lüerßen, Partner Lünendonk GmbH

(Bild: Lünendonk)

Auch wenn Analysten für 2010 wieder von einem Wirtschaftswachstum sprechen, das Marktumfeld für Systemhäuser bleibt voller Herausforderungen.

Kurzfristig, so zeigen es vor allem Gespräche mit größeren Unternehmen hierzulande, ist ein baldiges Ende des Innovationsstaus in Deutschland nicht in Sicht. Zwar sorgen die Prognosen im Zusammenhang mit der Einführung von Windows 7 durchaus für einen Hoffnungsschimmer am Horizont. Gleichzeitig verändert sich jedoch bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen die Wertschöpfungskette in der IT nachhaltig. Gründe dafür sind beispielsweise die vermehrte Nutzung von Business Software und Kommunikationslösungen über das Internet (Software as a Service, SaaS).

So wolkig das Thema Cloud Computing derzeit noch diskutiert wird: Die Bandbreite vorhandener SaaS-Lösungen ist stark gewachsen und reicht vom Kunden- und Kampagnen-Management und weiteren Themen im Customer Relationship Management (CRM) über Online-Archivierungs-Lösungen bis hin zu kompletten ERP-Lösungen. Für Unternehmen, die keine hohe Integrationstiefe ihrer E-Mail-Umgebung mit den verschiedenen Geschäftsprozessen zwischen Einkauf und Vertrieb verlangen, ist ein Online-Exchange-Angebot pro Mitarbeiter daher durchaus attraktiv, weil gut kalkulierbar und vor allem auch flexibel.

Diese Entwicklungen gehen aber tendenziell zu Lasten des klassischen Geschäftes der Systemhäuser, die einen hohen Teil ihres Umsatzes mit dem Verkauf von Software-Lizenzen und der Integration dieser Lösungen erwirtschaften.

Im Geschäft mit dem Unternehmen verbleiben in diesen Fällen vor allem Services im Zusammenhang mit dem Lebenszyklus der Endgeräte. Und hier liegen durchaus auch Chancen für zusätzliche Dienstleistungen, die heute noch nicht angeboten werden – auch in Partnerschaft mit den Service Providern, die in vielen Fällen den eigenen Support auf die Lieferung der Applikationen beschränken. Auf diese Weise fehlt bei dem Modell Software as a Service (SaaS) für ein durchgängiges Service-Modell der Anwender- und Endgeräte-Support. Dieser Anwender- und Endgeräte-Support ist dabei durchaus vergleichbar mit der "letzten Meile" im DSL-Markt.

Dass Unternehmen übergangslos ihre gewachsene IT-Umgebung hinter sich lassen und zum Stichtag X ihre Prozesse komplett als Service "aus der Cloud" oder zumindest von einem Partner online beziehen, erscheint aus heutiger Sicht wenig wahrscheinlich. Der Wandel dürfte sich eher schrittweise vollziehen. In diesem Zusammenhang bleibt durchaus noch Zeit zum Handeln – und verhandeln.

Hartmut Lüerßen
Partner Lünendonk GmbH

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Vom 1. bis zum 31. Dezember 2009 verraten Meinungsführer aus der Wirtschaft den heise resale-Lesern Tag für Tag, mit welchen Konjunkturerwartungen, Gewinnerwartungen, Wachstumserwartungen, Umsatzerwartungen, Glückserwartungen, Absatzerwartungen, Karriereerwartungen, Markterwartungen, Heilserwartungen, Preiserwartungen, Nachfrageerwartungen der IT-Channel im neuen Jahr 2010 rechnen kann.

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(Evi Hierlmeier) / (map)