Aufsichtsratschef von Infineon sucht Geldgeber
"Es wird in der Branche weitere Zusammenschlüsse geben. Wir werden bei der Konzentration eine aktive Rolle spielen", meinte Max Dietrich Kley zur Situation bei dem angeschlagenen Chipkonzern und seiner insolventen Speicherchip-Tochter Qimonda.
Infineon-Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley will eine Partnerschaft für den angeschlagenen Chipkonzern ausloten. "Es wird in der Branche weitere Zusammenschlüsse geben. Wir werden bei der Konzentration eine aktive Rolle spielen", kündigte er im Interview mit der Süddeutschen Zeitung an. Dem aus der Politik geforderten sogenannten "Europäischen Champion" – einem Zusammenschluss europäischer Konkurrenten – erteilte er eine klare Absage: Der Konzern schaue sich auch in Asien um.
Nach harter Kritik von Investoren lehnte Kley vor der Hauptversammlung des Konzerns am Donnerstag in München seinen eigenen Rücktritt ab: "In einer außerordentlich schwierigen Zeit wie jetzt kann ich mich nicht aus der Verantwortung stehlen." Er schloss nicht aus, dass Infineon angesichts dramatischer Umsatzverluste seinen radikalen Sparkurs, dem bereits mehrere tausend Jobs zum Opfer fallen, verschärfen muss. "Es ist wichtig, gerade in Krisenzeiten einen Plan B zu erarbeiten", sagte er. Spitze sich die Situation zu, seien unterschiedliche Optionen zu prüfen.
Im Überlebenskampf der insolventen Tochter Qimonda sieht der Aufsichtsratschef wieder Chancen für eine Lösung. "Es gibt, wie ich höre, Hoffnung", sagte er zur Situation des Speicherchipherstellers. Infineon habe bis zuletzt mit einem kapitalstarken Interessenten aus China verhandelt. Der mögliche Investor plane dort den Aufbau einer eigenen Halbleiterfabrik.
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(dpa) / (jk)