BMW M5 Touring PHEV: Die Wiederentdeckung des Kraft-Kombis

BMW bringt den M5 nach einer Pause auch als Touring heraus. Die Premiere auf der Monterey Car Week in Pebble Beach überrascht nur auf den ersten Blick.

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BMW M5 Touring

(Bild: BMW)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Stefan Grundhoff

Die Vereinigten Staaten von Amerika sind alles andere als ein Land der Kombis. Die weit über fünf Meter langen Familienlastesel der 1970er Jahre mit gigantischen Laderäumen und durchgehenden Sitzbänken sind längst vergessen und die Amerikaner haben die SUV zum weltweiten Trendmobil der Neuzeit gemacht. Doch die US-Kunden lieben es eben auch, etwas anders zu sein. Zudem sind leistungsstarke Sportkombis nicht erst seit dem gigantischen Erfolg des Wettbewerbers Audi RS6 Avant ein Thema, der sich mit seinem martialischen Design und imposanten Fahrleistungen weltweit einen Namen machte – gerade auch in den USA, wo er aktuell bei 125.000 US-Dollar startet.

Der zusätzliche Rückenwind des aktuellen BMW M3 Touring (Test) aus Europa, der in den USA allerdings vielen Kunden zu klein ist, ließen nun BMW wohl nach längerer Abstinenz ab Ende des Jahres wieder einen BMW M5 Touring auflegen. Dessen Premiere bei der weltweit wohl einflussreichsten Autoveranstaltung in Monterey ist daher dann doch nicht so überraschend, wie sie aufs erste Hinsehen wirken mag. Das Design der BMW M5 Limousine haben die Designer in die Kombiform transferiert, die bei BMW unverändert den Beinamen Touring behält. Mit dem Kombiheck und den massiv ausgestellten Radhäusern wirkt der BMW M5 der neuesten Generation für viele der Kunden wohl noch etwas eindrucksvoller als die alles andere als zurückhaltende Limousine.

BMW M5 Touring PHEV (11 Bilder)

Nach dem Erfolg des 3er Touring als M schiebt BMW nun den 5er nach.
(Bild: BMW)

Technik und Antrieb des hybriden M5 Touring sind mit dem der viertürigen Limousine identisch und so wird der schnelle Kombi vom bekannten 4,4-Liter-V8 mit doppelter Turboaufladung mit Elektrounterstützung angetrieben, der in seiner Basisversion 535 kW leistet und 1000 Nm maximales Drehmoment bietet. Dazu wird der 430 kW starke Achtzylinder von einem Elektromotor in der Glocke der Achtgang-Automatik unterstützt, der 145 kW und 450 Nm beisteuern kann. Damit die Leistung auch würdig umgesetzt wird, bekommt das Auto ein variables Sportfahrwerk mit Doppelquerlenkerachse vorn und Fünflenker-Achse hinten in einer Kombination aus Aluminium und Stahl.

Mittelfristig wird es wohl kaum beim M5 Touring bleiben. Nachgeschärfte Editionen mit Namenszusätzen wie M5 Touring Competition oder M5 Touring Red Label dürften aus dem Familienkombi einen Leistungsnachschlag von deutlich über zehn Prozent der Gesamtleistung herausholen. Es dürfte Kunden dafür geben, trotz der angesichts seines Leergewichts von knapp über 2,5 Tonnen eindrucksvollen Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 in 3,7 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 305 km/h.

Die Hochvoltbatterie im Heck des Fahrzeugs mit einem nutzbaren Energiegehalt von 18,6 kWh ermöglicht unter den Bedingungen des WLTP eine rein elektrische Reichweite von bis zu 67 Kilometern und rein elektrisches Fahren bis Tempo 140. Die maximale Ladeleistung liegt jedoch nur bei elf Kilowatt. Das Ladevolumen liegt je nach Stellung der Rücksitze zwischen 500 und 1630 Litern. Als Anhängelast gibt BMW bis 2000 Kilogramm frei.

Ganz neu ist die Idee mit dem Powerkombi der Oberklasse übrigens nicht, der erste BMW M5 Touring kam schon 1992 auf Basis der M5 Limousine der Generation E34 auf den Markt. 2007 ergänzte die BMW M GmbH den BMW M5 der vierten Generation mit seinem spektakulären V10-Zylinder ebenfalls um eine Kombiversion.

(fpi)