Benzin- und Dieselpreise: Im Norden teuer, im Süden teurer

Die Preise für Kraftstoffe variieren regional recht deutlich. Am meisten zahlen Autofahrer derzeit in Bayern, etwas weniger ist es in Norddeutschland.

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Zapfpistole Tankstelle

Tanken ist derzeit in Bayern am teuersten, etwas günstiger kommt man in Norddeutschland davon.

(Bild: BMW)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Nach dem Ende des Tankrabatts sind die Preise für Benzin und Diesel wie erwartet rasch gestiegen. Kraftstoff-Kosten gehören zu den Treibern der Inflation, denn gestiegene Logistikosten zahlen letztlich alle Verbraucher. Deutschlandweit sind die Preisunterschiede an den Tankstellen zum Teil heftig. In Bayern zahlt man für Superbenzin mit Abstand am meisten, in Stuttgart, Berlin und Bremen etwas weniger. Bei der Sorte E5 ermittelte das Bundeskartellamt Unterschiede von bis zu 27 Cent pro Liter zwischen den günstigsten und teuersten Regionen Deutschlands. Bei Diesel sind es bis zu 24 Cent.

Im Süden Bayerns mussten demnach am vergangenen Montag im Tagesdurchschnitt etwa 2,20 Euro pro Liter E5 gezahlt werden. Die günstigsten Regionen waren Teile Berlins, Stuttgart und Bremen mit Werten von 1,93 bis 1,96 Euro pro Liter. Insbesondere die niedrigen Preise in Teilen Baden-Württembergs überraschen dabei: Zwischen dem vergleichsweise günstigen Stuttgart und der nächstgelegenen sehr teuren Region in Bayern sind nur rund 100 Kilometer Abstand. Auch Diesel war in weiten Teilen Bayerns bundesweit am teuersten. Am härtesten traf es dabei die Region um und südlich von München mit Werten knapp unterhalb von 2,28 Euro pro Liter. Am billigsten war der Selbstzünder in Bremen und Teilen Berlins mit Werten oberhalb von 2,04 Euro. Anders als beim Superbenzin war Baden-Württemberg hier vergleichsweise teuer.

"Die Branche führt vor allem Knappheiten und Kostensteigerungen ins Feld", sagte Kartellamts-Präsident Andreas Mundt. Es gebe "bestimmte Umstände" wie den Abbau von Raffineriekapazitäten in der Coronapandemie, den Wegfall von Importen aus Russland, Ausfälle von Raffinerien, Transportprobleme wegen des Niedrigwassers und den Wiederanstieg der Nachfrage, die man berücksichtigen müsse. "Ob die Preisentwicklung und der nach wie vor große Abstand zu den Rohölpreisen dadurch hinreichend erklärt werden kann, dem gehen wir in unserer Untersuchung der Raffinerie- und Großhandelsebene nach." Erste Ergebnisse soll es im Herbst geben.

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Mundt äußerte sich auch zurückhaltend zu Untersuchungen, die zuletzt auf Basis von Vergleichen mit den französischen Spritpreisen ergeben hatten, dass die Steuersenkung in erheblichem Umfang weitergegeben worden sei. "Ein solcher Ländervergleich liefert durchaus hilfreiche Hinweise, kann aber die unterschiedlichen Wettbewerbssituationen in den beiden Ländern nicht abschließend bewerten", sagte er. Das Kartellamt stelle dazu auch eigene Berechnungen an.

(mfz)