Das "Wahlboykott"-Video und die Ironie
Das Internet-Video, in dem deutsche Prominente zum Wahlboykott aufrufen, hat zahlreiche Menschen empört - die den Spot fälschlicherweise ernst nehmen. Ein zweiter Teil soll Aufklärung bringen.
Das Internet-Video, in dem deutsche Prominente zum Wahlboykott aufrufen, hat zahlreiche Menschen empört – die den Spot fälschlicherweise ernst nehmen. Tagesschau-Sprecher Jan Hofer, der in dem Clip zu sehen ist, sagte dem Focus, er sei überrascht, "wie viele Leute so naiv sind und glauben, er würde wirklich nicht zur Wahl gehen". Hofer sagt in dem Clip: "Also, Sie werden mir das ja vielleicht nicht glauben, aber ich gehe nicht wählen."
Am Dienstag werde der zweite Teil der Botschaft erscheinen, sagte Hofer. Dieser soll verdeutlichen, dass es bei der Aktion ganz klar um einen Aufruf zur Wahl geht. Das Video erinnert an eine Aktion im vergangenen US-Wahlkampf, in der Hollywood-Schauspieler vorgeblich zum Wahlboykott aufriefen – tatsächlich aber zum Wählen animieren wollten. Auch dieser Clip hatte Proteste zur Folge.
Bei dem derzeit etwa eine Minute langen deutschen Clip machten auch Schauspieler wie Claude-Oliver Rudolph und Regisseur Detlev Buck mit. Die Aktion wurde von der Informationsplattform politik- digital.de gemeinsam mit der Produktionsfirma Probono von Friedrich Küppersbusch initiiert.
Zur Bundestagswahl im September 2009 siehe auch:
- Piratenpartei darf bei Bundestagswahl antreten
- Wahlzentrale bei StudiVZ: Angela Merkel punktet
- Grundsatzdebatte im Bundestag über Achtung der Grundrechte
- Tauss: Viele Abgeordnete können sich unter "Internet" weniger vorstellen als unter einer Kuh
- ZDF und YouTube starten Gemeinschaftsprojekt zur Bundestagswahl
- Mit Westerwelle gruscheln und der "Kanzlerin" zwitschern
- Die Politik entdeckt das Web 2.0
Zu den Wahlprogrammen für die Bundestagswahl 2009 siehe auch:
- Piratenpartei tritt für digitale Freiheit ein
- CDU und CSU wollen Rechtsverletzungen im Netz "effektiv unterbinden"
- Linke fordern "Fair Work"-Siegel für Medienprodukte
- SPD will Einführung einer Kultur-Flatrate prüfen
- Die Grünen wollen die Internetfreiheit bewahren
- FDP "glasklar" gegen Internetsperren bei Urheberrechtsverletzungen
- FDP will die "Internetrepublik Deutschland" verwirklichen
(jk)