Donnerstag: Boeings neuer Chef als Krisenmanager, Meta mit mehr Werbeeinnahmen

Boeing-Chefwechsel in der Krise + Meta wächst weiter + Olympia-Apps als Spione + Rolls Royce mit Mini-AKW + Netzwerk-Hardware als Stromfresser + Audi A6 e-tron

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Boeing-Flugzeug über Wolken; Donnerstag: Boeing-Chefwechsel, Meta-Werbeplus, Olympia-Spione, Mini-AKW, Netzwerk-Stromfresser & Audi-Elektroauto

(Bild: vaalaa/Shutterstock.com)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

Der 64-jährige Robert "Kelly" Ortberg übernimmt bei Boeing, einem Flugzeug-Zusammenbauer in der Krise. Das Geschäft läuft bescheiden, nachdem es zuvor einige Qualitätsprobleme bei 737-Max-Flugzeugen gegeben hat und es zu Unfällen gekommen war. Der neue Chef dürfte für ein Umdenken bei Boeing verantwortlich sein. Derweil wächst der Facebook-Konzern Meta Platforms weiter bei Werbung und Nutzern. Die Prognosen von Marktbeobachtern werden deutlich übertroffen. Das Metaverse und die KI-Infrastruktur kosten Milliarden, was durch die steigenden Werbeeinnahmen aber mehr als kompensiert wird. In Frankreich überwachen Handy-Anwendungen für die Sommerspiele Sportler und Touristen auf Schritt und Tritt, extrahieren private Daten und verkaufen sie an Werbetreibende. Eine IT-Sicherheitsfirma weist auf "mehrere gefährliche Berechtigungen" hin, die die Olympia-Apps von den Nutzern verlangen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Boeing hat einen neuen Chef: Am 8. August übernimmt Robert "Kelly" Ortberg die Funktionen des CEO und des President von Dave Calhoun. Ortberg erhält auch einen Sitz im Verwaltungsrat. Aufgrund seines Alters von 64 Jahren wird er den Konzern nicht aus der Krise führen können. Denn Boeing hat ein "Zwei-Jahrzehnte-Problem", wie es der Chef des Boeing-Großkunden United Airlines formuliert. Die aktuell schlechten Quartalszahlen sind eine vergleichsweise kleine Schwierigkeit, denn jetzt braucht Boeing eine neue Unternehmenskultur und neue Ansätze für Qualitätssicherung – weg von Pfennigfuchserei hin zu Qualitätsbewusstsein und Sicherheitsdenken: Neuer Chef gefunden für Problemzone Boeing.

Meta Platforms verzeichnet deutliche Sprünge bei Umsatz und Gewinnen. Zwar steigt die Anzahl der täglich aktiven Nutzer über alle Plattformen hinweg nur noch moderat, aber der Konzern spielt mehr Werbung aus, die gleichzeitig teurer verkauft wird. Damit finanziert Meta etwa die für Künstliche Intelligenz (KI) notwendigen Server sowie die Entwicklung des Metaverse, was pro Monat fast 1,5 Milliarden US-Dollar verschlingt. Aufgrund der übertroffenen Erwartungen und eines positiven Ausblicks macht die Aktie einen ordentlichen Sprung. Die Anzahl der Meta-Mitarbeiter hat sich in nur geringem Ausmaß verkleinert: Meta Platforms profitiert von mehr und teurer Werbung, übertrifft Erwartungen.

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Die offizielle App des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) für die Sommerspiele in Paris empfiehlt sich als persönlicher Begleiter zu den Turnieren mit Zeitplänen, Nachrichten, Medaillenergebnissen sowie Hinweisen auf Veranstaltungen und Qualifikationsspiele. Sie ist bereits mehr als zehn Millionen Mal heruntergeladen worden. Doch die Software ist neugierig und datenhungrig. Sie sammelt Benutzerdaten wie den Browser-Verlauf, E-Mail-Adressen, verwendete Geräte sowie andere IDs und leitet diese Daten an Werbetreibende weiter. Eine IT-Sicherheitsfirma warnt, dass durch die App sehr umfassende Nutzer-Profile erstellt werden könnten, eine Olympische Datenernte: Apps für Pariser Sommerspiele spionieren Nutzer aus.

Rolls-Royce ist seinem Ziel etwas näher gekommen, als erster Hersteller in Großbritannien einen Small Modular Reactor (SMR) zu bauen. Das Konzept des britischen Herstellers für ein modulares Atomkraftwerk mit 470 MW elektrischer Leistung erfülle nach einem 16 Monate dauernden zweiten Generic Design Assessment die grundlegenden Auflagen für Sicherheit und Umweltschutz, teilt die britische Atomaufsicht Office for Nuclear Regulation (ONR) mit. Damit hat Rolls-Royce' Konzept für einen Small Modular Reactor den zweiten von drei Schritten eines langwierigen Zulassungsprozesses absolviert. Für Schritt 3 veranschlagt das ONR eine Dauer von 29 Monaten: Mini-AKW von Rolls-Royce erfüllt grundlegende Anforderungen der Aufsichtsbehörde.

Die weltweiten Datennetze haben laut Schätzungen des Mobilfunk- und Festnetzbetreibers Telefónica allein im Jahr 2022 zwischen 260 und 360 Terawattstunden Strom gesaugt. Das ist der Branche mittlerweile ein Dorn im Auge. Angesichts von Klimakrise und Sparsamkeitsdruck befassen sich nun immer mehr Fachleute mit der Leistungsoptimierung von Netzwerken. Denn eine Analyse ergab je nach untersuchtem Netzwerkbaustein teils beklagenswerte Befunde. Ein erheblicher Teil der aufgenommenen Energie verpufft, ohne Arbeit zu leisten, als Wärme. Beispiele dafür gaben Teilnehmer des 120. Treffens der Internet Engineering Task Force, der IETF 120: Netzbetreiber wollen ihre Stromschlucker auf Diät setzen.

Es war eine bewusste Entscheidung, den A6 e-tron nicht zu überzeichnen. Die Gestaltung ist zurückhaltend, innen wie außen. Audi will eine Klientel ansprechen, die ein konservatives Design bevorzugt. Allerdings sollte man daraus nicht auf die technischen Daten schließen, denn darin lässt er beispielsweise einen BMW i5 in doppelter Hinsicht hinter sich. Denn die Premium Platform Electric (PPE), auf der Porsche Macan und die Audi-Modelle Q6 und A6 basieren, macht es Skeptikern der E-Mobilität immer schwerer. Denn das Argument, dass Elektroautos auf der Langstrecke schwächeln, wird durch mehr Reichweite und höhere Ladeleistung kraftvoll aus dem Weg geräumt mit dem Audi A6 e-tron: Innere Revolution.

Audi A6 e-tron (8 Bilder)

Der A6 e-tron hat bei der Ladeleistung derzeit nicht viel Konkurrenz.
(Bild: Audi )

Auch noch wichtig:

(fds)