Donnerstag: Tesla wird bald überholt, Hyundai mit äußerst kompaktem Elektroauto

Tesla-Konkurrenz stärker + Hyundais interessanter Mini + USA gegen Chinas Netzbetreiber + Kontaktverbot sozialer Netze + Daten von und für Europol + #heiseshow

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Frau deutet mit Schlüssel auf aufladendes E-Auto; Donnerstag: Tesla-Rückwärtsgang, Hyundai-Inster, China-Spionage, Social-Kontaktverbot, Europol-Gesetz & #heiseshow

(Bild: husjur02/Shutterstock.com)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

Während Teslas Absatz einbricht, verkaufen andere Hersteller deutlich mehr E-Autos. Im Nachbarland Kanada droht Tesla zusätzliches Ungemach. Denn auch Kanadas China-Zölle gefährden Teslas Geschäft, da der Großteil der aus China nach Kanada importierten Elektroautos auf Tesla-Fahrzeuge aus Shanghai entfällt. Einer der Konkurrenten Teslas hat ein neues Elektroauto vorgestellt, das aber durch seine Größe nicht direkt mit Teslas Modellen konkurriert. Der Hyundai Inster ist klein wie ein Dacia Spring, fasst aber bis zu 49 kWh. Das neue E-Auto ist kürzer als ein Citroën ë-C3, doch mit Funktionen und Variabilität wie teurere Autos. Derweil betreiben drei große chinesische Netzbetreiber trotz der Sanktionen aufgrund des Handelskonflikts immer noch Cloud- und andere Internet-Dienste in den USA. Dabei könnten US-Daten nach Peking abgeleitet werden. Deshalb haben Regierungsstellen eine Untersuchung eingeleitet – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Tesla ist der größte Hersteller von Elektroautos, die Marktführerschaft steht auf absehbare Zeit außer Zweifel. Im Heimatland USA droht dem Unternehmen allerdings der Verlust der absoluten Mehrheit des Anteils am Markt für neue E-Autos. Denn Teslas Absatz sinkt, während die Konkurrenz deutlich mehr elektrische Kraftfahrzeuge verkauft. Das geht aus Daten von Marktforschern hervor. Demnach hat Tesla in den zwölf Monaten bis inklusive Mai in den USA 618.000 Neufahrzeuge verkauft. Alle Mitbewerber gemeinsam haben in dem Zeitraum 597.000 Elektrofahrzeuge an den Mann gebracht. Der Abstand ist also klein geworden, und könnte schon im Juni gekippt sein: Tesla droht Verlust der absoluten Mehrheit bei US-Elektroautos.

Einer der größeren Konkurrenten Teslas ist Hyundai, das jetzt den elektrischen Kleinstwagen Inster vorgestellt hat. Mit 3,83 Meter Länge und 1,61 Meter Breite konkurriert er im Format mit dem Dacia Spring (3,70 Meter und 1,58 Meter). Beide haben ein SUV-artiges Design. Das war es aber auch mit den Ähnlichkeiten: Der Hyundai Inster ist ein zeitgemäßes Elektroauto, das etliche Funktionen und Eigenschaften hat, die eigentlich höheren Fahrzeugklassen vorbehalten sind. Dazu kommt eine einzigartige Variabilität: Fahrer- und Beifahrersitz lassen sich umklappen. Der Preis soll "unter 25.000 Euro" liegen – was immer das bedeutet. Einen Termin für den Verkaufsstart gibt es bislang nicht für das Elektroauto Hyundai Inster: Das Große im Kleinen.

Hyundai Inster (5 Bilder)

Hyundai has presented the electric subcompact car Inster. It is 3.83 meters long and only 1.61 meters wide. In terms of road space, it is similar to the Dacia Spring (3.70 meters by 1.58 meters). The price is said to be "under 25,000 euros". (Bild: Hyundai )

Die US-Regierung untersucht die drei großen Netzbetreiber Chinas, die in den Vereinigten Staaten Cloud- und andere Internet-Dienstleistungen anbieten, auf mögliche Datenschutzverletzungen und Spionage. Das US-Handelsministerium hat die staatlich gestützten China Mobile, China Telecom und China Unicom einer risikobasierten Analyse unterzogen und die Unternehmen vorgeladen, berichtet Reuters. Die chinesischen Netzbetreiber dürfen in den USA bereits seit Jahren keine Telekommunikationsdienste mehr anbieten, aus Gründen nationaler Sicherheit, doch die Unternehmen sind in kleinerem Rahmen dort immer noch präsent: USA verdächtigen chinesische Netzbetreiber der Spionage durch Internet-Dienste.

Eine Reihe von US-Bundesbehörden durfte laut einer 2023 ergangenen einstweiligen Verfügung keinen Kontakt mit Betreibern Sozialer Netze haben. Dieses Verbot hat der US Supreme Court am Mittwoch mit sechs zu drei Richterstimmen aufgehoben. Die Begründung: Die Kläger waren zu ihrer Klage gar nicht berechtigt ("no standing"). Damit dürfte sich das Hauptverfahren erübrigen. Anlass des Verfahrens waren Aufrufe und Vorschläge verschiedener US-Bundesbehörden an Betreiber Sozialer Netze, Missinformation und Desinformation auf ihren Plattformen einzudämmen: US Supreme Court hebt Kontaktverbot mit "social media companies" auf.

Deutsche Behörden sollen mehr Daten an Europol schicken dürfen, wünscht die Bundesregierung. Zugleich sollen sich deutsche Behörden mehr Daten von Europol holen. Beides sieht der Regierungsentwurf für eine Novelle des Europol-Gesetzes vor. Damit würden die nationalen Bestimmungen an die umstrittene neue Europol-Verordnung der EU-Kommission angepasst. Sie erlaubt Europol-Ermittlern, umfangreiche und komplexe Datensätze zu verarbeiten und mit Big-Data-Analysen die Mitgliedstaaten in ihrem Kampf gegen schwere Kriminalität und Terrorismus zu unterstützen. Es setzt Kritik von Datenschützern und Aufsichtsbehörden, die das Europol-Computersystem als "Datenwaschanlage" bezeichnen: Umstrittene Europol-Datendrehscheibe der Bundesregierung soll ausgebaut werden.

In der heutigen Ausgabe der #heiseshow geht es unter anderem um Microsofts Experiment mit Unterwasser-Servern, das der Konzern jetzt beendet hat. Was hatte es mit den unter Wasser betriebenen Rechenzentren auf sich? Zudem erörtern wir den sich verschärfenden Streit zwischen EU und Apple. Die Apple Intelligence bleibt EU-Nutzern möglicherweise erstmal vorbehalten. Warum geht Apple diesen Schritt? Weiterhin besprechen wir, dass viele Dell-Mitarbeiter nicht ins Büro zurück wollen, obwohl sie durch Remotearbeit angeblich auf Beförderungen verzichten. Was bedeutet das für das Thema Homeoffice? Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: Unterwasser-Server, EU vs. Apple, Homeoffice.

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