Suzuki stellt sein erstes Elektroauto vor: Auf Wunsch mit Allradantrieb

Mit dem e Vitara bringt Suzuki sein erstes eigenes Elektroauto heraus. Das kompakte Modell soll ab Anfang 2025 mit Front- und Allradantrieb erhältlich sein.

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Suzuki e-Vitara

(Bild: Suzuki)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Wolfgang Gomoll
Inhaltsverzeichnis

Suzuki wagt mit dem e Vitara den Sprung ins hart umkämpfte elektrische B-Segment. Der 4,27 m lange, 1,63 m hohe und 1,80 m breite Crossover wird auf einer neuen technischen Basis in Indien produziert und wird wahlweise mit einer 49 oder 61 kWh fassenden Batterie angeboten. Seine Besonderheit ist die Option auf einen Allradantrieb mit Geländefunktionen.

Bislang hatte Suzuki außer Mildhybrid-Antrieben mit dem Plug-in-Hybriden Across ein einziges Modell, das auch eine nennenswerte Strecke elektrisch zurücklegen kann. Das allerdings ist eine Verlegenheitslösung zur Rettung des Flottenverbrauchs, die nur durch Badge-Engineering mit dem Partner Toyota möglich ist. Der Across ist eigentlich ein Toyota RAV4 Hybrid (Test) mit 75 km elektrischer WLTP-Reichweite. Mit dem e Vitara hingegen, der im indischen Suzuki-Werk Gujarat vom Band läuft und im Sommer nächsten Jahres in Deutschland auf den Markt kommen soll, bringt Suzuki sein erstes eigenes Elektroauto heraus.

Suzuki e-Vitara I (8 Bilder)

Ganz offensichtlich ist Suzuki daran gelegen, den e-Vitara auch in der Darstellung als geländegängig zu charakterisieren. (Bild:

Suzuki

)

Der e Vitara setzt auf das kantige Auftreten, das bereits die Studie Suzuki EVX Concept hat anklingen lassen. Auch der Innenraum ist beim Serienfahrzeug nicht ganz so futuristisch wie bei der Studie. Klavierlack und Lederbezüge bedienen eher bürgerliche Geschmacksbedürfnisse und dank des Radstands von immerhin 2,70 m herrschen offenbar auch im Fond ausreichend komfortable Platzverhältnisse.

Instrumenten- und Bedien-Bildschirm sind zu einer Einheit zusammengefasst, die Fahrstufen werden per Drehknopf gewählt. Rings um diesen Button befinden sich die Tasten für die Fahrmodi, die Bergan- und Bergabfahrhilfe sowie den Trailmodus, ein Traktionshilfsprogramm für losen Untergrund wie Schnee oder Schotter.

Suzuki e-Vitara II (2 Bilder)

Suzuki fasst beide Displays auf einer Fläche zusammen und baut ein Raum verschwendendes Tunnel-Imitat ein. (Bild:

Suzuki

)

Mit dem e Vitara führt Suzuki seine batterieelektrische "Heartect-e"-Plattform ein. Der Antrieb erfolgt über "elektrische Achsen" (e-Axle), in denen je ein Elektromotor und Wechselrichter in einem Gehäuse zusammengefasst sind. Zwei Lithium-Eisenphosphat-Batterien mit 49 und 61 kWh stehen zur Wahl und allein schon die Zellchemie bedingt, dass Suzuki eine Batterie-Vorkonditionierung einbauen wird. Was diese genau können soll, weiß der Importeur zur Stunde noch genauso wenig wie die Werte zu Ladeleistungen und -dauern der beiden Akkus. Grund sei das noch im Gange befindliche Homologationsverfahren, wie Suzuki Deutschland auf unsere Anfrage sagte.

In Verbindung mit der 49-kWh-Batterie ist lediglich ein Vorderradantrieb mit 106 kW und einem Drehmoment von 189 Nm erhältlich. Wählt man den Speicher mit 61 kWh Energiegehalt, hat man die Wahl zwischen Vorderrad- und Allradantrieb "Allgrip-e". Bei Frontantrieb stehen dann 128 kW und ebenfalls 189 Nm zur Verfügung, bei Allradantrieb kommt ein weiterer Motor an der Hinterachse mit 48 kW dazu, sodass sich eine Systemleistung von 135 kW sowie ein maximales Drehmoment von 300 Nm ergeben. Mit der kleinen Batterie wiegt das E-Auto mindestens 1,7 Tonnen, mit der großen 1,8 und mit Allradantrieb 1,9.

Der Suzuki e Vitara konkurriert unter anderem mit dem gerade überarbeiteten Opel Mokka Electric (ab 36.740 Euro), dem Smart #1 (ab 34.990 Euro) und dem Kia EV3 (ab 35.990 Euro). In diesen Preisregionen sollte sich der e Vitara einsortieren. Toyota und Daihatsu werden im Rahmen der Kooperation Suzukis "Heartect-e" nutzen, um im nächsten Jahr einen kleinen E-Crossover unter eigenem Namen auf den Markt zu bringen.

Der e Vitara soll kein Einzelkämpfer bleiben. "Wir werden unser Angebot an batterieelektrischen Fahrzeugen sukzessive ausbauen und gleichzeitig verschiedene Antriebsvarianten und Mobilitätslösungen anbieten, die speziell auf die Bedürfnisse unserer Kunden in den jeweiligen Ländern und Regionen zugeschnitten sind", kündigt Toshihiro Suzuki, Präsident der Suzuki Motor Corporation, an.

(fpi)