Elektroautos: Mercedes-Benz arbeitet mit Kanada bei Batterie-Rohstoffen zusammen

Mercedes hat mit Kanada eine intensivere Zusammenarbeit bei primären Rohstoffen für seine europäische Akkuproduktion vereinbart. Zunächst geht es um Lithium.

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Batterie eines Mercedes AMG

(Bild: Mercedes)

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Mercedes-Benz hat mit der kanadischen Regierung eine intensivere Zusammenarbeit bei der Wertschöpfungskette für Elektroautos vereinbart. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den primären Rohstoffquellen für die Batterieproduktion. Das Vorhaben umfasst den Plan einer strategischen Partnerschaft mit dem Minenunternehmen Rock Tech, das Mercedes mit Lithium beliefern soll.

Der Autohersteller ist dringend darauf angewiesen, zuverlässige und ergiebige Quellen neu zu erschließen, denn mit dem Hochlauf der Elektromobilität wächst die Nachfrage insbesondere nach Kobalt und Lithium, aber auch Nickel, Graphit, Mangan und Kupfer. Mercedes-Benz hat angekündigt, bis Ende des Jahrzehnts nur noch batterieelektrische Autos zu verkaufen, mit Ausnahme von Märkten, auf denen die Voraussetzungen (noch) nicht gegeben sind. Eine strategische Direktbeschaffung der notwendigen Rohstoffe gewinnt so deutlich an Gewicht.

Für Mercedes-Benz kommt eine strategische Partnerschaft mit dem deutsch-kanadischen Start-up Rock Tech Lithium Inc. infrage. Rock Tech soll Mercedes-Benz und seine Batteriepartner ab 2026 mit jährlich bis zu 10.000 Tonnen Lithiumhydroxid beliefern.

Mercedes-Benz legt in seiner Mitteilung Wert darauf, dass "dessen Rohmaterial aus IRMA*-auditierten Minen stammt und mithilfe erneuerbarer Energiequellen weiterverarbeitet wird." Die Initiative for Responsible Mining Assurances (IRMA) soll Standards für sozialverträglichen und die Umwelt wenig belastenden Bergbau etablieren und Minen entsprechend zertifizieren.

Das Lithium soll in Deutschland verarbeitet werden, Mercedes plant eine "Lokalisierung der europäischen Produktion modernster Batteriezellen". Deshalb hofft Rock Tech, dem Autohersteller eine "resilientere und nachhaltigere Lithium-Lieferkette" bieten zu können. Das Unternehmen errichtet im brandenburgischen Guben Europas ersten Lithiumhydroxid-Konverter.

Auch Volkswagen hat Investitionen in kanadische Minen angekündigt, um seine Elektroauto-Produktion mit Batteriematerialien aus Kanada abzusichern. Beim Kanada-Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) unterzeichneten Mercedes und Volkswagen in Toronto Absichtserklärungen zur Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Batterie-Rohstoffe.

(fpi)