Elektroautos: Tesla sichert sich Nickel für 5 Milliarden US-Dollar in Indonesien

Tesla soll mit der indonesischen Regierung eine Nickel-Lieferung im Wert von 5 Milliarden US-Dollar über die nächsten 5 Jahre vereinbart haben.

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Indonesien hofft auf eine Gigafactory von Tesla. Vorerst hat man sich auf das Akku-Vorprodukt Nickel geeinigt.

(Bild: Nadezda Murmakova/Shutterstock)

Lesezeit: 2 Min.

Nickel im Wert von 5 Milliarden US-Dollar (ca. 4,88 Milliarden Euro) soll über die kommenden 5 Jahre an Tesla geliefert werden. Das besagt ein Vertrag zwischen der indonesischen Regierung und dem Elektroautohersteller, von dem heute CNBC Indonesia und die Nachrichtenagentur Reuters berichten.

Das südostasiatische Land habe den Export von Nickelerz schon länger gedrosselt und zuletzt auch Ausfuhrzoll darauf eingeführt, um möglichst viel von der Wertschöpfungskette von der Herstellung von Batterien bis letztlich auch zur Fertigung von Elektrofahrzeugen ins eigene Land zu holen. So müssen 20 Prozent der im Land gefertigten Autos bis 2025 elektrisch fahren. Tesla wäre in der stärksten Volkswirtschaft der Region sehr willkommen und wird daher stark umworben.

Chinesische Stahlproduzenten sowie die südkoreanischen Konzerne LG und Hyundai haben bereits in Indonesien investiert, allerdings bislang nur in die Herstellung von Batterie- und Stahlveredelungsprodukten wie etwa Nickelroheisen und Ferronickel. CnEVPost schreibt, Ende Juli haben mit Zhejiang Huayou Cobalt und CNGR Advanced Material Co zwei chinesische Unternehmen angekündigt, Tesla mit Batteriematerial zu beliefern. Beide betreiben Nickelschmelzen in Indonesien.

Ein möglicher Grund für Teslas Liefervereinbarung könnte die Embargopolitik der US-Regierung gegen China sein. Im "Inflation Reduction Act" genannten Investitionsprogramm der US-Regierung, das am 7. August den US-Senat passierte und am 12. August im Repräsentantenhaus wohl endgültig angenommen wird, ist eine Elektroautoförderung von 7500 US-Dollar (ca. 7315 Euro) enthalten. Sie ist davon abhängig, dass das Elektroauto frei von Materialien oder Arbeit aus China ist.

Denkbar, dass Teslas nächste Gigafactory für Batterien in Indonesien entsteht – mit Autoproduktion auf demselben Gelände. Bei der Dimension des Abkommens darf zudem vermutet werden, dass Lithium-Eisenphosphat-Akkus (wie im Tesla Model 3 Standard Range Plus, Test) trotz des stark gestiegenen Nickelpreises von rund 30.000 Euro/t und eines erhöhten Nickelanteils in den Kathoden der "811"-Lithium-Ionen-Akkus keinen Vorrang bekommen werden.

(fpi)