Elektromobilität: Energie für E-Autos sehen Berater mittelfristig günstiger

2022 verteuerte die Energiekrise sowohl Strom als auch Sprit. Ab 2024 dürfte Strom die immer günstiger werdende Alternative werden, sagt eine Beratungsagentur.

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Ladekabel im Frunk des batterieelektrischen Polestar (Test).

(Bild: Florian Pillau)

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  • dpa
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Die Energiekosten für den Betrieb von E-Autos bleiben nach Einschätzung der Beratungsfirma PwC in den kommenden Jahren aller Voraussicht nach im Schnitt unter denjenigen für Autos mit Verbrennungsmotoren. Dabei gehen die Branchenbeobachter vor allem von mittelfristig sinkenden Strompreisen aus.

Zwar wird angenommen, dass ab 2024 parallel dazu auch die Öl- und damit die Spritpreise zurückgehen. Bezogen auf die monatlichen Betriebskosten liege Ladestrom bei vergleichbarer Autonutzung aber schon jetzt auf einem geringeren Niveau als die Ausgaben für fossilen Kraftstoff. Perspektivisch dürfte er langsam günstiger werden.

"Voraussichtlich sind und bleiben die durchschnittlichen Energiekosten eines Elektroautos langfristig niedriger als die eines Verbrenners", heißt es in der Analyse aus München, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. In diesem Jahr dürfte das Laden vorerst noch teurer werden, weil Netzentgelte steigen.

"Doch ab 2024 sollte der Ladestrompreis insbesondere aufgrund sinkender Beschaffungskosten wieder sinken." Das treffe im Prinzip auch auf den Spritpreis zu. Aber das Ausmaß der erwarteten Entspannung falle hier wegen der gleichzeitig zunehmenden CO₂-Steuern auf fertige Kraftstoffe wohl geringer aus als beim Rohöl.

Das vorläufige Fazit von PwC: "Der Energiekostenvergleich für Elektro- und Verbrennungsmotor-Fahrzeuge ergibt einen klaren Vorteil für die Elektromobilität. Wir gehen davon aus, dass dieser Vorteil auf Jahre hinaus bestehen bleibt."

Allerdings sei dieser Befund an einige Voraussetzungen gekoppelt. So müssten die Autohersteller ein breiteres Modellangebot machen, und der Ausbau der Ladeinfrastruktur müsse rasch vorankommen. "Dazu gehört, geeignete öffentliche Flächen zur Verfügung zu stellen sowie Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen", betonte der E-Mobilitätsexperte Heiko Seitz.

Andere Fachleute hatten sich zuletzt eher skeptisch geäußert. Sie erwarten eine spürbare Abkühlung der Nachfrage, weil die Förderung für Hybride ausläuft und für batterieelektrische Autos gekürzt werden.

Bei den Wirtschaftsprüfern von Deloitte hieß es jüngst zum Thema Energiekosten: "Bleiben die Strompreise auf diesem hohen Niveau, werden wir 2030 nur 7,6 Millionen Elektroautos in Deutschland sehen." Um bis dahin das von der Politik angepeilte Ziel von 15 Millionen zu schaffen, seien "ab 2024 weitere Maßnahmen der Regierung und der Unternehmen notwendig".

(fpi)