Feuergefahr: Ford ruft über 100.000 Hybrid-Autos in den USA zurück

Öl und Kraftstoffdämpfe könnten bei Hybrid- und PHEV-Fahrzeugen in die Zündung geraten. Betroffen sind Ford Escape, Maverick und Corsair mit 2,5-Liter-Motor.

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Elektroanschluss im Kühlergrill eines Ford

(Bild: Ford)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Der US-Autohersteller Ford ruft in seinem Heimatland über 100.000 Hybrid-/Plug-In-Hybrid-SUVs beziehungsweise -Pickups wegen Feuergefahr zurück. Das betrifft die Fahrzeugmodelle Escape, Maverick und Corsair aus den Jahren 2020 bis 2022. Zudem erweitert Ford einen zuvor bereits gestarteten Rückruf einiger Lincoln Navigator und Expedition-SUVs von 39.000 auf 66.221 Fahrzeugmodelle, die zwischen Ende Juli 2020 und Ende August 2021 hergestellt wurden.

Auch bei diesen Fahrzeugen könnte ein Brand unter der Motorhaube entstehen. Nach dem ursprünglichen Rückruf im Mai, dem bereits 16 Brände vorausgegangen waren, wurden fünf weitere Feuer und eine verletzte Person gemeldet. Ford führt die Brandgefahr laut CNBC auf eine Platine im Batteriekasten zurück, die anfällig für einen elektrischen Kurzschluss sei. Besitzer eines Lincoln Navigator oder Expedition-SUVs sollten ihre Autos deshalb nicht in einer geschlossenen Garage parken, sondern im Freien, auch wenn die zuvor aufgetretenen Brände nicht auf Gebäude übergegriffen haben.

Die jetzt neu zurückgerufenen Escape (baugleich mit Kuga) und Corsair SUVs sowie Maverick Pickups mit ihrem 2,5-Liter-Motor und Hybrid-/PHEV-Antrieb sind dagegen von einem anderen, wenn auch ähnlichem Problem betroffen. Hier könnten bei einem Motorausfall erhebliche Mengen Öl und Kraftstoffdämpfe auf heiße Teile der Zündung geraten und einen Brand verursachen. Ford wurden nach eigenen Angaben weltweit bislang 23 Fälle dieser Art gemeldet, aber ohne Personenschaden.

Ford plant, betroffene Fahrzeuge durch verschiedene Maßnahmen wie ein Ändern der aktiven Kühlergrillklappen zu modifizieren, um einen besseren Luftstrom zu ermöglichen und die Temperaturen unter der Motorhaube zu senken. Das behebt nicht die auf ein Problem mit der Kurbelwelle zurückgeführten Motorausfälle, aber diese kommen selten vor, mit lediglich 0,17 Fällen bei 1000 Fahrzeugen. Die Produktion habe Ford bereits angepasst, sodass neue Autos nicht mehr von diesen Ausfällen betroffen seien.

Nach Angaben von Reuters verzeichnet Ford dieses Jahr die meisten Rückrufe aller US-Autohersteller. Noch vor dem jüngsten Fall mit den Hybrid-Autos waren es 44 Rückrufe mit 6,7 Millionen Fahrzeugen. Zuletzt wurden rund 50.000 Mustang Mach-E zurückgerufen, die auch hierzulande verkauft werden. Durch einen technischen Fehler könne das Unfallrisiko steigen, daher benötigen diese vollelektrischen Fahrzeuge ein Software-Update.

(fds)