Freitag: Kryptobörse in Indien beraubt, Netflix mit weiteren Zuwächsen
WazirX mit Millionen-Verlust + Netflix mit Millionen-Zuwachs + Googles KI-Arbeitskreise + Nvidias Linux-Treiber + Cheater-Sperren + Verbraucherschutz-Podcast
Angreifer einer indischen Kryptobörse sollen die Darstellung von Überweisungen manipuliert haben. WazirX schickte den Tätern deshalb richtig viele Kryptomünzen. Kunden müssen warten, denn WazirX will der Sache zunächst auf den Grund gehen und hat weitere Auszahlungen ausgesetzt. Kein Geld verloren, sondern deutlich hinzugewonnen hat Netflix. Der Streaming-Dienst zählte zuletzt 8 Millionen neue Abos, fast die Hälfte davon mit Werbung. Weiteres Wachstum verspricht man sich durch Nutzer von klassischem Fernsehen, denn hier sieht Netflix das größte Potenzial zum Gewinn weiterer Marktanteile der Fernsehzuschauer. Derweil soll die von Google gegründete "Coalition for Secure AI" Grundlagen und Standards ausarbeiten, um von KI ausgehende Gefahren zu reduzieren. Zu Beginn gibt es 3 Arbeitskreise, die sich um die KI-Lieferkette, IT- und KI-Sicherheit drehen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Einen Auszahlungsstopp hat WazirX, die größte Kryptowährungsbörse Indiens, verhängt. Denn WazirX wurden falsche Überweisungen untergeschoben, womit auf einen Schlag Kryptomünzen zum Kurswert von rund 235 Millionen Dollar fehlen. Das entspricht fast der Hälfte der Kryptobestände der Börse. Experten haben Anzeichen dafür gefunden, dass sich Agenten Nordkoreas an dem Schatz bedient haben. Gestohlen wurden Münzen unterschiedlicher Kryptowährungen; die größten Brocken entfallen auf Shiba Inu und Ethereum. Die Täter haben die Beute gleich in Ethereum getauscht, was Shiba Inu einen Kursrutsch von etwa zehn Prozent beschert hat. Dann schleusten sie die Ethereum durch den Kryptowäscher Tornado Cash: Indiens größte Kryptobörse WazirX um 235 Millionen Dollar bestohlen.
Netflix ist auch im zweiten Quartal dieses Jahres weiter gewachsen, sowohl bei der Zahl der Abonnenten als auch bei Umsatz und Gewinnen. Dabei sind die Abos mit Werbeeinblendungen weiterhin populär, da sie zu günstigeren Tarifen angeboten werden. Netflix plant den Wachstumstrend fortzusetzen, indem dem traditionellen linearen Fernsehen und anderen Streaming-Anbietern Marktanteile abgenommen werden. Denn diese würden laut Marktforschern über 80 Prozent der Fernsehzeit von US-Konsumenten ausmachen. Hier sieht Netflix sein Wachstumpotenzial. Zudem soll Werbung in einigen Jahren eine wichtigere Rolle spielen, bislang sei sie noch kein Wachstumstreiber beim Umsatz: Netflix wächst weiter und profitiert vom Werbegeschäft.
"Künstliche Intelligenz braucht einen sicheren Rahmen und angewandte Standards, die mit dem raschen Wachstum Schritt halten können", sagt Google. Diesen Herausforderungen soll sich eine neue Organisation widmen: die am Donnerstag aus der Taufe gehobene Coalition for Secure AI (CoSAI). Zu den Gründungsmitgliedern zählen neben Google etwa Amazon, Anthropic, Microsoft, Nvidia und OpenAI. Die CoSAI möchte mit Wissenschaft, anderen Organisationen sowie der IT-Branche generell zusammenarbeiten und zunächst drei Arbeitskreise führen: Für die Absicherung der KI-Lieferkette, für die Vorbereitung von IT-Sicherheit auf die sich durch KI verändernden Bedrohungsszenarien sowie für das Management von KI-Sicherheit: Google gründet Arbeitskreis für sichere KI.
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Nvidias nächste Grafiktreiber-Generation wird statt des proprietären Linux-Kernel-Treibers standardmäßig den quelloffenen einrichten, sofern dieser den vorgefundenen Grafikprozessor unterstützt. Zwei Jahre nach der Vorstellung eines Open-Source-Kernel-Moduls für Linux stellt die Firma damit die Weichen, um ihren von jeher umstrittenen proprietären Kernel-Treiber langfristig auf das Abstellgleis zu schicken. Für viele Nutzer von Nvidias Treibern ändert sich dadurch aber vorerst nur wenig – gewisse Aspekte verkomplizieren sich sogar. Mittel- bis langfristig dürfte sich die Lage aber deutlich verbessern; womöglich brauchen viele Nutzer die Treiber von Nvidia dann auch gar nicht mehr: Nvidia bevorzugt von nun an quelloffenen Linux-Kernel-Treiber.
Die Entwickler des Multiplayer-Spiels "Once Human" greifen hart gegen Cheater durch: Nur eine Woche nach Release haben sie eine Liste von insgesamt 430 Cheatern veröffentlicht, die bereits entdeckt und gebannt wurden. Die Strafe für die Cheater fällt hoch aus. Zehn Jahre lang dürfen sie nicht mehr auf ihre Accounts zugreifen – das ist bei einem Videospiel mehr oder weniger lebenslänglich. Die meisten Schummler dürfte das aber nicht weiter stören. Weil "Once Human" kostenlos spielbar ist, können sie sich jederzeit neue Accounts anlegen. Deswegen ist der Kampf gegen Cheater bei Free2Play-Spielen üblicherweise besonders schwierig: 10 Jahre Sperre für 430 Cheater des Survival-MMO "Once Human".
Mit dem Widerrufsrecht bekommt man die Möglichkeit, einen Online-Kauf innerhalb einer bestimmten Frist zu überdenken und gegebenenfalls rückgängig zu machen. Allerdings gibt es trotz vermeintlich klarer Rechtslage einiges zu bedenken. Anhand des Falles eines zurückgeschickten Smartphones, dessen Annahme der Verkäufer wegen Defekten verweigert, klären wir, was das Widerrufsrecht genau bedeutet, welche Fristen damit verbunden sind und wer für die Rücksendung der Ware verantwortlich ist. Daraus ergibt sich auch, wer im Schadensfall in der Beweispflicht ist. Das ist das Thema im c’t-Podcast "Vorsicht, Kunde!": Rechte und Pflichten beim Widerruf.
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Auch noch wichtig:
- Chinesische Forscher entwickelten einen winzigen, solarbetriebenen Mikro-Flugroboter mit elektrostatischem Antrieb, der bei Sonnenlicht prinzipiell ewig fliegt: Miniaturdrohne CoulombFly wiegt nur 4 Gramm, kann mit Sonnenlicht ewig fliegen.
- Eigentlich war das North Pi für den Raspi 4 und 5 ein Messegag. Aufgrund des hohen Anklangs stellt Fractal Design jetzt 3D-Druckdateien bereit für das North Pi: 3D-Druckgehäuse für Raspis von Fractal Design.
- Das Projekt TinyPod will ab sofort liefern. Ein Ex-Produktdesigner von Snap hat der Apple-Computeruhr ein interessantes Gehäuse verpasst, der TinyPod ist da: iPod mit Apple Watch wiederbelebt.
- Windreiche Wintermonate und Zubau an Photovoltaik stärkten im ersten Halbjahr den Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung: Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien wächst um 9 Prozent.
- Das Mond-Rover-Programm der NASA ist auf Eis gelegt. "Viper" wird nicht zum Mond starten. Die Kosten seien aus dem Ruder laufen. Auch wegen Startverzögerungen wurde es zu teuer: NASA beendet Mond-Rover-Programm "Viper".
- Audi bietet die beiden Q4 e-tron wieder mit kleinem Akku und 125-kW-Motor für deutlich weniger Geld an. Für alle wird die Software aufgewertet beim Audi Q4 e-tron: Basismodell kehrt zurück.
- Die tschechische Regierung hat entschieden, wer in Dukovany zwei neue Reaktoren bauen soll: Südkoreanischer Konzern baut neue tschechische Reaktoren für Atomkraft.
- Volkswagen verkauft in China reichlich Verbrenner, doch bei den Elektroautos spielt der Konzern nur eine Nebenrolle. Eine neue Marke soll das korrigieren: Neue E-Automarke von Volkswagen ID.Unyx für China.
- Für 20 Franken kann man sich von der Basel Wearable Clinic auswerten lassen, was die Apple Watch ausspuckt. Es sollte aber nur ein erster Schritt sein: Klinik in Basel untersucht EKG aus der Apple Watch.
- DeepL hat ein Large Language Model für seinen Übersetzungsdienst vorgestellt. Dafür hat DeepL mit Sprachwissenschaftlern zusammengearbeitet: DeepL stellt leistungsfähiges Sprachmodell für Übersetzungen vor.
(fds)