Freitag: Microsofts Rekord-Kohlenstoffabscheidung, Skandal-Aus für DVD-Vermieter

Rekord bei CO₂-Absaugung + Redbox am Ende + YouTube Shorts mit Voiceover + 5G ohne Huawei + Gratis-Spiele bei Amazon + Alltag externer Datenschutzbeauftragten

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Symbolischer Umweltkreislauf; Freitag: Microsoft-Klimakampf, Redbox-Liquidierung, Shorts-Voiceover, Huawei-Ausschluss, Prime-Games & Datenschutz-Podcast

(Bild: Miha Creative / Shutterstock.com)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

500.000 Tonnen CO₂ sollen im Auftrag Microsofts in Texas aus der Luft gesaugt und in den Boden gepumpt werden. Das ist ein Rekord, erklärt die für Microsofts Kohlenstoffabscheidung beauftragte Firma. Wie viel der Datenkonzern dafür bezahlt, wird nicht gemeldet, aber es dürften viele Millionen US-Dollar sein, wenn man es mit Googles CO₂-Budget vergleicht. Millionen fehlen auch dem Videovermieter Redbox. Der ist so pleite, dass er liquidiert werden muss. Mitarbeiter berichten, entreichert worden zu sein. Nicht nur, dass Gehälter und Versicherungsprämien nicht gezahlt worden sein sollen, auch Leasing-Fahrzeuge wurden wegen unbezahlter Raten zurückgerufen, sodass die für den Firmenbetrieb notwendigen Verleihautomaten weder gewartet noch bestückt werden können. Derweil werden sich YouTube Shorts und TikTok immer ähnlicher. Jetzt können Kreative verschiedene Voiceover mit künstlicher Sprache zu ihren Kurzvideos hinzufügen. Diese Funktion bietet TikTok schon länger. Zudem erleichtert YouTube die Umwandlung längerer Videos zu Shorts, generiert automatische Untertitel und fügt Minecraft-Effekte hinzu – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Microsoft erteilt den bislang größten Auftrag, CO₂ aus der Luft zu holen (Direct Air Capture, DAC). Nicht weniger als 500.000 Tonnen CO₂ sollen binnen sechs Jahren in Texas unterirdisch gespeichert und nicht weiter verwendet werden. Wie viele Millionen das kostet, ist nicht bekannt. Zum Vergleich: Eine Gruppe um Alphabet und Meta kauft für 40 Millionen Dollar 61.000 Tonnen DAC-Leistung bis 2030. Hintergrund ist, dass die Datenkonzerne einerseits bis 2030 CO₂-neutral werden möchten, andererseits aber immer mehr Künstliche Intelligenz in den Markt drücken, deren aufwendige Berechnungen sehr viel Energie verbrauchen: Microsoft bestellt riesige Menge CO2-Zertifikate, denn KI braucht Strom.

Redbox, ein US-Vermieter von DVDs, Blurays und Online-Videos, ist so zahlungsunfähig, dass der Betrieb auch durch einen Schuldenschnitt nicht gerettet werden kann. Das zuständige US-Bundeskonkursgericht hat daher die Liquidierung angeordnet. Die roten Automaten werden wohl aus US-Supermärkten und Einkaufszentren verschwinden. Für Aufsehen sorgt ein Bericht, wonach das Management die rund 1.000 Redbox-Mitarbeiter bestohlen haben soll. Demnach hätten Redbox-Mitarbeiter im Juni kein Gehalt mehr erhalten. In manchen Fällen sollen zudem seit Monaten die Krankenversicherungsprämien nicht bezahlt worden sein, trotz Abzügen auf Gehaltszetteln. Wurden die Mitarbeiter bestohlen? Skandalöses Ende für DVD-Vermieter Redbox.

YouTube hat eine Reihe neuer Funktionen für seine Shorts-Videos angekündigt. Diese sollen die Erstellung der Kurzvideos vereinfachen und neue Möglichkeiten für Kreative bieten. So können die Content-Creator ihre längeren Videos leichter zu Shorts umwandeln und eine neue Text-zu-Sprache-Funktion erlaubt, den Kurzvideos künstliche Sprache als Voiceover hinzuzufügen. Durch diese Funktionen wird YouTube Shorts dem Marktführer für Kurzvideos, TikTok, immer ähnlicher. Neu bei YouTube Shorts sind zudem automatisch generierte Untertitel in verschiedenen Designs und Minecraft-Effekte: YouTube Shorts bekommen künstliche Voiceover als neue Funktion für Kreative.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Bundesregierung und Mobilfunknetzbetreiber haben sich auf ein Verfahren geeinigt, wie Technik von chinesischen Anbietern wie Huawei in Zukunft aus kritischen Bereichen der Netze entfernt werden soll. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) stellte am Donnerstag die Rahmenbedingungen der Vereinbarung mit den Netzbetreibern vor. Demnach sollen bis 2026 die Kernnetze der Mobilfunkanbieter frei von chinesischen Komponenten sein. Bis 2029 sollen dann auch "kritische Funktionen der 5G-Netzwerkmanagementsysteme" von Huawei ausgetauscht werden. Das ist die Software, die im Funknetz den Betrieb von Antennen und Basisstationen steuern: Huawei fliegt aus den deutschen 5G-Netzen.

Amazon gibt Prime-Kunden drei PC-Videospiele gratis: Zum Prime Day am 16. und 17. Juli können sich Prime-Abonnenten das Action-Adventure "Rise of the Tomb Raider" gratis abholen. Auch das Online-Schlachtspiel "Chivalry 2" und der Looter-Shooter "Suicide Squad: Kill the Justice League" können ohne Abo-Aufpreis aktiviert werden. Voraussetzung ist neben einem aktiven Prime-Abo auch der Epic Games Launcher mit Account. Amazon verschenkt wie Epic regelmäßig Spiele. Aktuell gibt es etwa zwei ältere "Call of Juarez"-Titel und das empfehlenswerte Indie-Spiel "Wall World" ohne Aufpreis. Zum Prime Day bietet Amazon aber namhaftere Titel als üblich an für Prime-Kunden: Amazon verschenkt "Rise of the Tomb Raider" und "Suicide Squad".

Interne oder externe Datenschutzbeauftragte? Darüber sprechen wir im c’t Datenschutzpodcast mit unserem Gast, Julian Lang, Berater für Datenschutz und Informationssicherheit. Julian erzählt uns über seinen Alltag als externer Datenschutzbeauftragter, der für verschiedene Unternehmen tätig ist. Dabei geht es Rollen und Aufgaben von externen Datenschutzbeauftragten sowie die Herausforderungen im Umgang mit den Unternehmen. Er berichtet auch über skurrile Erlebnisse in seinem Job. Zudem besprechen wir das Vorgehen der Datenschutzbehörden bei Datenklau-Fällen, in denen sich etwa Polizisten oder Ladendetektive die Daten meist von Frauen abrufen, um diese zu kontaktieren. Das sind die Themen der Auslegungssache 113: Aus dem Alltag externer Datenschutzbeauftragter.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Podcast (Podigee GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Podigee GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Auch noch wichtig:

(fds)