Freitag: US-Kontrollbehörde für Big Tech, Ermittlungen wegen Tesla-Autopilot

USA mit mehr Kontrolle + Tesla-Autopilot im Fokus + Android gegen Stalking + Intel mit Milliarden-Verlust + AMDs Mobil-CPU für Gaming + Baubeginn von Suedlink

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Symbolisch vernetzte Hochhäuser von unten gesehen; Freitag: Big-Tech-Kontrolle, Tesla-Sicherheit, Tracker-Warnung, Intel-Verlust, Laptop-Cache & Suedlink-Bau

(Bild: Blue Planet Studio/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Ein neuer überparteilicher Gesetzentwurf in den USA sieht die Einrichtung einer neuen Bundesbehörde zur Regulierung von Online-Plattformen vor. Damit sollen Big-Tech-Plattformen besser kontrolliert werden können. In Kalifornien ermittelt der Generalstaatsanwalt gegen Tesla und bittet um Informationen zu Beschwerden über die Sicherheit des Autopiloten und falsche Werbung. Die Bezeichnung "Full Self Driving" sei irreführend, wenn ein Fahrer die Fahrweise des Elektroautos ständig kontrollieren muss. Mehr Kontrolle verleiht Google Android-Geräten, denn diese können in Kürze automatisch Tracker-Warnungen ausgeben, wenn ein solches Bluetooth-Gerät in der Nahe erkannt wird. Manuelles Scanning wird ebenfalls möglich sein. Googles geplantes Tracker-Netz aus Android-Geräten ist aber verschoben – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Die US-Senatoren Elizabeth Warren (Demokraten) und Lindsey Graham (Republikaner) haben erklärt, sich für einen ehrgeizigen Gesetzentwurf einsetzen zu wollen, der eine neue staatliche Regulierungsbehörde vorsieht, die befugt ist, Facebook, Google, Amazon und andere Big-Tech-Plattformen zu kontrollieren. Die neue Behörde namens Digital Consumer Protection Commission (Kommission zum Schutz der digitalen Verbraucher) wäre befugt, gegen Tech-Konzerne vorzugehen, die sich wettbewerbswidrig verhalten und die Privatsphäre der Verbraucherinnen und Verbraucher nicht schützen: US-Behörde zur Kontrolle von Big Tech geplant.

Konkrete Ermittlungen gibt es bereits gegen Tesla. Die Generalstaatsanwaltschaft von Kalifornien ermittelt gegen den Elektroautohersteller und bittet um Informationen von Kunden und ehemaligen Mitarbeitern über Autopilot-Sicherheitsprobleme und falsche Werbung. In einer Beschwerde bei der US-Kartellbehörde bemängelte ein Tesla-Kunde "Phantombremsungen", plötzliche, automatische Bremsungen des Fahrzeugs ohne ersichtlichen Grund, die er bei der Nutzung des Fahrerassistenzsystems (Autopilot) auf der Autobahn erlebte. Tesla-Kunden beschweren sich schon seit Jahren bei den Behörden über Phantombremsungen. Diese können unter anderem zu Auffahrunfällen führen: Ermittlungen in Kalifornien wegen Teslas Autopilot-Sicherheit und Marketing.

Eigene Ermittlungen gegen Stalking erlaubt Googles Smartphone-Betriebssystem Android mit neuen Funktionen, mit denen vor heimlichen Bluetooth-Trackern gewarnt und diese manuell aufgespürt werden können. Die Maßnahmen gegen unerwünschtes Tracking umfassen Warnmeldungen bei Erkennung von Trackern in der Nähe, Identifikation, Blockierung und eigenes Scanning. Noch in diesem Monat werden diese Features für Mobilgeräte mit Android 6.0 und höher ausgerollt. Das ebenfalls geplante Find-my-Device-Netzwerk für die Suche nach Bluetooth-Geräten unter Android liegt allerdings zunächst auf Eis, denn Apple soll laut Google erst bei iOS nachbessern: Googles Android warnt vor unbekannten Trackern wie AirTags in Bluetooth-Nähe.

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Der US-Chiphersteller Intel schreibt das fünfte Quartal in Folge rote Zahlen – zumindest was das Operativ-Geschäft mit der Herstellung und den Verkauf von Prozessoren sowie anderen Chips angeht. Vom April bis Juni 2023 musste Intel bei einem Umsatz von knapp 13 Milliarden US-Dollar ein operatives Minus von gut einer Milliarde US-Dollar hinnehmen. Einzig durch eine Steuererleichterung konnte Intel unterm Strich einen Nettogewinn erzielen. Verglichen mit Anfang 2023 ging es im zweiten Quartal etwas bergauf: Die Client Computing Group rund um die Core-i-Prozessoren und Arc-Grafikkarten hat den Umsatz binnen dreier Monate um rund 17 Prozent erhöht: Milliardenschwerer Operativ-Verlust bei Intel.

Konkurrent AMD wird seine Zahlen nächste Woche vorlegen, aber erst kommt noch ein neues Prozessormodell mit zusätzlichem Level-3-Cache. Das kann die Bildrate bei 3D-Spielen deutlich steigern. Bislang hatten aber ausschließlich Nutzer eines Desktop-Gaming-PCs die Möglichkeit, Ryzen-CPUs mit zusätzlichem, aufgestapeltem Zwischenspeicher einzubauen. Ab 22. August ändert sich das, denn dann erscheint Asus' Spiele-Notebook ROG Strix Scar 17 mit dem Mobilprozessor Ryzen 9 7945HX3D und 128 MByte Level-3-Cache. Der 16-Kern-Prozessor gehört zur Serie Ryzen 7045HX "Dragon Range": 3D-V-Cache durch Mobilprozessor Ryzen 9 7945HX3D jetzt auch im Notebook.

Die 700 Kilometer lange Stromtrasse Suedlink, die Windstrom von Norden nach Baden-Württemberg bringen soll, wird jetzt gebaut. Am Umspannwerk Leingarten bei Heilbronn ertönte der Startschuss für den Bau des ersten Konverters der Gleichstromleitung. Das Planfeststellungsverfahren der Bundesnetzagentur dafür war im Mai dieses Jahres abgeschlossen. Der Konverter – einer von insgesamt vier geplanten – soll den ankommenden Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln. Anschließend wird der Strom über das Wechselstromnetz zu den Verbrauchern geleitet. Er soll 2026 den Betrieb aufnehmen und dann schon einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität in Baden-Württemberg leisten: Stromtrasse Suedlink wird jetzt gebaut.

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(fds)