Galileo-Satellit ist voll betriebsbereit
Der heute Morgen mit der Sojus-Fregat-Rakete in die Erdumlaufbahn beförderte erste Satellit des europäischen Naviagionssystems Galileo hat inzwischen alle Tests erfolgreich bestanden und beide Solar-Panels ausgefahren.
Der heute Morgen mit der Sojus-Fregat-Rakete in die Erdumlaufbahn beförderte erste Satellit des europäischen Navigationssystems Galileo hat inzwischen alle Tests erfolgreich bestanden und beide Solar-Panels ausgefahren. Von nun an kreist er betriebsbereit im All  bis man jedoch damit navigieren kann, müssen noch mindestens drei weitere Kollegen im Orbit eingetroffen sein.
Nach GIOVE A "Galileo In-Orbit Validation Element" soll im kommenden Frühjahr GIOVE B folgen. Letzterer soll die hochgenauen Rubin-Atom- und Wasserstoff-Maser-Uhren testen, die Verschiebungen gemäß der speziellen und  stärker noch  der allgemeinen Relativitätstheorie ausgesetzt sind. Vor allem aber sollen die Sender der Satelliten die Frequenzen auf Bändern zwischen 1,164 und 1,591 GHz besetzen, die von der International Telecommunications Union ansonsten nur bis zum 10. Juni 2006 reserviert sind.
Bis 2008 sollen weitere vier Satelliten folgen, so dass dann schon testweise Navigation durchgefĂĽhrt werden kann. Bis 2010 sind insgesamt 30Â Satelliten geplant, bis der offizielle Startschuss fĂĽr Galileo-Navigation erfolgt.
Geplant sind drei Service-Dienste:
Der Offene Service (OS) belegt die Bänder bei 1164–1214 und 1563–1591 MHz. Empfänger,die beide Bänder nutzen, können etwa auf 4 m horizontal and 8 m vertikal auflösen. Preiswertere Ein-Band-Systeme erreichen rund 15 m horizontale and 35 m vertikale Genauigkeit. Kombi-Empfänger, zusammen mit dem amerikanischen GPS, können die Genauigkeit deutlich erhöhen.
Wer höhere Genauigkeit braucht, kann den verschlüsselten kommerziellen Dienst (CS) nutzen, der bis auf einen Meter genaue Navigation ermöglicht. Dazu nutzt er ein drittes Band (1260–1300 MHz). Noch höhere Genauigkeit im Zentimeterbereich, wie sie sich beispielsweise die Landwirtschaft für präzise Positionierung auf den Feldern erwünscht, ist mit zusätzlichen Korrektursendern auf der Erde möglich.
Ein dritter, besonders sicherer Galileo-Service ist für Polizei, Rettungsdienste, Luftüberwachung und das Militär gedacht. Ausserdem sollen die Satelliten die Seenotfrequenz bei 406.0 MHz überwachen und Notfälle weiterleiten. (as)
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