Games Convention: Bioshock taucht auf der Xbox 360 unter

Als "Nachfolger im Geiste" von System Shock 2 zeigte Irrational Games das Horror-Adventure "Bioshock".

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Die System-Shock-Reihe hatte in den 90er Jahren zahlreiche Kritikerpreise gewonnen, war jedoch an der Ladentheke nicht sonderlich erfolgreich. Irrational Games führt den komerziellen Misserfolg auf das damalige knappe Werbebudget von Electronic Arts zurück. Also wechselte man für "Bioshock" zu Take 2, um dort besser unterstützt zu werden.

"Bioshock" entführt den Spieler in eine vergessene Unterwasserstadt, die im Art-Deko-Stil der 20er und 30er Jahre eingerichtet ist. Aber nach einer Katastrophe halten sich dort nur noch irre Freaks auf. Irrational Games sieht das Spiel unter anderem als Hommage an Stanley Kubricks "Shining" und hält zahlreiche Zitate wie ein sinisteres Zwillingspärchen oder den roten Tanzsaal bereit, die für subtilen Horror sorgen sollen.

Der Spieler muss aus dem Unterwassergefängnis entkommen und dazu zahlreiche Aufgaben lösen. Wie schon bei "System Shock" und "Deus Ex" kann er bei jedem Problem zwischen mehreren Lösungswegen wählen. Er kann Gegner frontal angreifen, sie mit Tricks aufeinander hetzen oder versuchen, sich an Kameras vorbeizuschleichen oder Terminals zu hacken. Dazu kann er seine Spielfigur mit verschiedenen genetischen Implantaten ausrüsten. Mehr als rohe Gewalt hilft meist das Köpfchen, denn der Munitionsvorrat ist immer äußerst knapp.

Da die Bewohner alle durchgedreht sind, kann man in der Regel nicht mit ihnen sprechen. Die Geschichte wird wie bei "System Shock 2" anhand von Audiologs erzählt, die der Spieler unterwegs findet. "Wir wollten dadurch das Gefühl der Einsamkeit und die beklemmende Stimmung verstärken," erklärte Joe MacDonagh, Business Development Director von Irrational Games gegenüber heise online.

"Bioshock" wird vornehmlich für die Xbox 360 entwickelt, ebenso soll aber auch eine PC-Version erscheinen. Die interaktive Demonstration auf der Games Convention überzeugte mit seiner stimmungsvollen Innenarchitektur und den farbenfrohen, detaillierten Texturen, welche die modifizierte Unreal-3-Engine hervorragend zur Geltung brachte.

Die durchgedrehten Bewohner verhalten sich nach eigenen Vorgaben und gehen ihren Tagesbeschäftigungen nach. Je nach dem, wie der Spieler auftritt, verhalten sie sich unterschiedlich und gehorchen nicht bloß vorgefertigten Skripten. Wie schon bei System Shock 2 erscheinen Gegner immer wieder aufs neue und lassen dem Spieler keine Ruhe. Irrational Games rechnet derzeit mit einem Veröffentlichungstermin in der zweiten Jahreshälfte 2007.

Zur Games Convention 2006 siehe auch: (hag)