Geschäftskunden bescheren Microsoft Wachstum

Mit einem soliden Firmenkundengeschäft konnte der US-Softwareriese die Schwächen am PC-Markt und im Konsolengeschäft ausgleichen. Microsofts drittes Quartal sorgte für zufriedene Gesichter an der Wall Street.

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Der US-Softwarekonzern Microsoft hat im dritten Quartal seines Geschäftsjahres 2012 bei gestiegenen Umsätzen unterm Strich etwas weniger verdient als vor Jahresfrist, sorgt damit aber dennoch für zufriedene Gesichter an der Wall Street. Das Unternehmen hat seinen Umsatz im Ende März abgeschlossenen Bilanzzeitraum um 6 Prozent auf 17,41 Milliarden US-Dollar (13,25 Milliarden Euro) gesteigert. Das operative Ergebnis wuchs um 12 Prozent auf 6,37 Milliarden US-Dollar (4,85 Milliarden Euro).

Unterm Strich verdiente Microsoft laut der am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss vorgelegten Zahlen 5,11 Milliarden US-Dollar (3,89 Milliarden Euro) oder 0,60 US-Dollar pro Aktie. Das Konzernergebnis des Vorjahresquartals von 5,23 Milliarden US-Dollar enthält eine einmalige Steuerrückzahlung in Höhe von 461 Millionen US-Dollar. Microsoft konnte damit die Erwartungen der Wall Street übertreffen, der Aktienkurs zog nachbörslich spürbar an.

Die Windows-Sparte (PC-Betriebssysteme, Windows Live) konnte den Umsatz um 4 Prozent auf 4,62 Milliarden US-Dollar steigern. Die Server-Sparte (unter anderem Windows Server, SQL Server, Azure) konnte mit einem Plus von 14 Prozent auf 4,57 Milliarden US-Dollar zweistellig zulegen. Die Microsoft Business Division, in der unter anderem die Anwendungen Office und Exchange angesiedelt sind, wuchs um 9 Prozent auf 5,81 Milliarden US-Dollar Umsatz, auch hier sorgten vor allem die Geschäftskunden für Wachstum.

Der Umsatz der "Entertainment & Devices Division" mit Xbox und Windows Phone schrumpfte dagegen wegen des nachlassenden Konsolenmarkts um 16 Prozent auf 1,62 Milliarden Euro, was sich einem operativen Verlust von 229 Millionen US-Dollar niederschlug. Weiter rote Zahlen schreibt auch die Online-Sparte: die Geschäfte mit der Suchmaschine Bing, MSN und Online-Anzeigen liefen mit einem Umsatzplus von 6 Prozent auf 707 Millionen US-Dollar etwas besser und konnte den operativen Verlust von 776 auf 479 Millionen US-Dollar eindämmen.

"Wir nähern uns einigen spannenden Neuvorstellungen", erklärte Konzernchef Steve Ballmer. An erster Stelle steht da das neue Windows 8: Das Betriebssystem wird für den Herbst erwartet und läuft gleichermaßen auf klassischen PC wie auf den immer populärer werdenden Tablet-Computern. Eine Vorabversion ist bereits zum Testen im Umlauf.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei Microsoft
(Das Geschäftsjahr beginnt jeweils im Juli)
Quartal Umsatz Nettogewinn
4/01 6.580 Mio. 66 Mio.
1/02 6.130 Mio. 1.280 Mio.
2/02 7.740 Mio. 2.280 Mio.
3/02 7.250 Mio. 2.740 Mio.
4/02 7.250 Mio. 1.530 Mio.
1/03 7.750 Mio. 2.730 Mio.
2/03 8.540 Mio. 2.550 Mio.
3/03 7.840 Mio. 2.790 Mio.
4/03 8.070 Mio. 1.920 Mio.*
1/04 8.220 Mio. 2.610 Mio.*
2/04 10.150 Mio. 1.550 Mio.*
3/04 9.180 Mio. 1.320 Mio.*
4/04 9.290 Mio. 2.690 Mio.
1/05 9.189 Mio. (2.901 Mio.) 2.530 Mio **
2/05 10.818 Mio. 3.463 Mio.
3/05 9.620 Mio. 2.563 Mio.
4/05 10.161 Mio. 3.700 Mio.
1/06 9.741 Mio. 3.141 Mio.
2/06 11.837 Mio. 3.653 Mio.
3/06 10.900 Mio. 2.977 Mio.
4/06 11.804 Mio. 2.828 Mio.
1/07 10.811 Mio. 3.478 Mio.
2/07 12.542 Mio. 2.626 Mio.
3/07 14.398 Mio. 4.926 Mio.
4/07 13.371 Mio. 3.035 Mio.
1/08 13.762 Mio. 4.289 Mio.
2/08 16.367 Mio. 4.707 Mio.
3/08 14.454 Mio. 4.388 Mio.
4/08 15.837 Mio. 4.297 Mio.
1/09 15.961 Mio. 4.373 Mio.
2/09 16.629 Mio. 4.174 Mio.
3/09 13.648 Mio. 2.977 Mio.
4/09 13.099 Mio. 3.045 Mio.
1/10 12.920 Mio. 3.574 Mio.
2/10 19.022 Mio. (17.31 Mio. ***) 6.662 Mio.
3/10 14.503 Mio 4.006 Mio
4/10 16.039 Mio. 4.518 Mio.
1/11 16.195 Mio. 5.410 Mio.
2/11 19.953 Mio. 6.634 Mio
3/11 16.428 Mio. 5.232 Mio.
4/11 17.367 Mio. 5.874 Mio.
1/12 17.372 Mio.
5.738 Mio.
2/12 20.890 Mio. 6.630 Mio.
3/12 17.407 Mio. 5.108 Mio.

(vbr)