Hynix steckt tief in den roten Zahlen (Update)

Der weltweit zweitgrößte DRAM-Hersteller Hynix musste im Jahr 2008 enorme Verluste verkraften, verbreitet aber auch optimistische Töne.

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Im vierten Quartal 2008 fuhr Hynix, der nach Samsung weltweit zweitgrößte Hersteller von DRAM-Speicherchips bei einem Umsatz von (Update:) 1,51 Billionen Won (umgerechnet etwa 906 Millionen Euro) einen Verlust von 1,33 Billionen Won (798 Millionen Euro) ein. Der Umsatz sackte im Vergleich zum dritten Quartal um (Update:) 18 Prozent ab, vor allem weil die DRAM-Preise im gleichen Zeitraum um 43 Prozent sanken und die für NAND-Flash-Speicher, den Hynix ebenfalls produziert, um 18 Prozent.

Hynix hat nun fünf Verlustquartale in Folge verbucht. Im Gesamtjahr 2008 summierten sich die Verluste auf 4,38 Billionen Won (2,63 Milliarden Euro). Das Unternehmen ist immer noch von hohen Altschulden belastet, die letztlich noch auf die Asienkrise Ende der 90er-Jahre zurückgehen. Auch Branchenprimus Samsung hat mit dem Preis- und Nachfrageschwund zu kämpfen und im vierten Quartal 2008 das erste Minus gemeldet, seit die Firma Umsatzberichte vorlegt. Sämtliche DRAM-Hersteller kämpfen mit enormen Verlusten, darunter auch Elpida, Micron und Nanya.

Bereits im Dezember letzten Jahres hatte Hynix seine Mitarbeiter dazu aufgefordert, unbezahlten Urlaub zu nehmen. Außerdem wurden Manager entlassen und Gehälter gekürzt. Einige ältere DRAM-Fertigungsanlagen, die noch 200-mm-Wafer verarbeiten, wurden früher als geplant stillgelegt. Auch die geplanten Investitionen in neue Anlagen wurden bereits beschnitten.

Für das laufende Jahr erwartet Hynix-CEO Jong-Kap Kim, wie er in einem Grußwort mitteilt, eine Verbesserung der Lage. Man wolle "mit allen Mitteln" die finanzielle Stabilität verbessern, aber auch die operative Effizienz. Hynix will sich stärker auf Produkte konzentrieren, die höhere Margen erzielen, etwa Speicherchips für spezielle Anwendungen – das korrespondiert mit Ideen, die auch Qimonda hat.

Die Qimonda-Insolvenz und die erheblichen Kürzungen der Produktionskapazitäten könnten dazu beitragen, dass sich die DRAM-Branche konsolidiert und sich die Speicherpreise stabilisieren. Am DRAM-Spotmarkt, wo die Preise Anfang der Woche deutlich anzogen, hat sich der Preisanstieg aber bisher nicht fortgesetzt. (ciw)