Lindner bat Porsche-Chef um Argumentationshilfe für E-Fuels
Im Ringen um eine Ausnahme für synthetische Kraftstoffe hat Finanzminister Christian Lindner Porsche-Chef Oliver Blume um "argumentative Unterstützung" gebeten.
- dpa
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat Porsche-Chef Oliver Blume um "argumentative Unterstützung" in der Debatte um synthetische Kraftstoffe gebeten. Der SMS-Kontakt sei allerdings erst erfolgt, nachdem sich die Bundesregierung im Juni auf EU-Ebene zu dem Thema positioniert habe, erfuhr die Deutschen Presse-Agentur aus Regierungskreisen.
Lindner verschickte seine Nachricht nach dpa-Informationen rund 16 Stunden nach Einreichen der deutschen Stellungnahme in Brüssel. In der Zwischenzeit hatte Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) die gemeinsame Position der Ampel-Regierung öffentlich wieder infrage gestellt. Lindner schrieb Blume daraufhin, er halte es für ratsam, wenn eine weitere Stimme auf das Potenzial von E-Fuels hinweise. "Ich kann da durchaus argumentative Unterstützung gebrauchen." Porsche setzt als Ergänzung zur E-Mobilität vor allem für sein Flaggschiff, den 911er, zunehmend auf die synthetischen Kraftstoffe.
Ausnahme für Autos, die E-Fuels verbrennen
Ende Juni hatte es in der Ampel-Koalition Streit über ein Verbot für die Neuzulassung von Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2035 auf EU-Ebene gegeben. Lindner hatte die Verbotspläne mit Verweis auf den Koalitionsvertrag abgelehnt. Darin nimmt sich die Ampel vor, Neuzulassungen für Verbrennungsmotoren ab 2035 zu verbieten – für Autos, die nur mit E-Fuels betrieben werden können, sollte es jedoch eine Ausnahme geben. E-Fuels sind Treibstoffe für Otto- oder Dieselmotoren, die – mit Strom aus CO₂ erzeugt – weniger klimaschädlich sein können als fossiler Kraftstoff.
(fpi)