Mittwoch: Durchsuchungen bei Netflix, deutlich mehr Lohn fĂĽr Boeing-Mitarbeiter

Verdacht auf Steuerbetrug bei Netflix + Ende des Boeing-Streiks + WhatsApp mit Bilder-Rückwärtssuche + Regeln autonomen Fahrens + Jubiläum für Bit-Rauschen

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Geldscheine mit Kluppen zum Trocknen aufgehängt; Mittwoch: Netflix-Razzien, Boeing-Lohnerhöhungen, WhatsApp-Bildersuche, Fahr-Automatismen & Bit-Rauschen-Jubiläum

(Bild: Olga Donchuk/Shutterstock.com)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

Steuerfahnder in Amsterdam und Paris haben sich koordiniert und am Dienstag Netflix-Büros in Paris und Amsterdam durchsucht. Die Gründe sind mögliche Geldwäsche, Schwarzarbeit und vor allem Steuerhinterziehung. Die Frage ist, wohin die vom Streaming-Dienst eingenommenen und verdienten Milliarden gehören. Beim Flugzeughersteller Boeing läuft nach 53 Tagen Streik die Arbeit wieder an. Die Streikenden stimmen für 13 Prozent mehr Gehalt sofort, 44 Prozent mehr über 4 Jahre. Trotzdem waren viele Mitarbeiter nicht zufrieden, denn der Konzern ist nicht von künftigen Stellenstreichungen abgerückt. Derweil erlaubt eine Betaversion von WhatsApp die Bilder-Rückwärtssuche direkt in der Messaging-App. Damit können manipulierte Bilder und Desinformation schneller erkannt werden, aber auch Hintergrundinformationen zu Bildern in den Chats ohne Umstände ermittelt werden – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Parallele Hausdurchsuchungen bei Netflix haben niederländische und französische Steuerfahnder am Dienstag durchgeführt. Sie gehen dem Verdacht der Steuerhinterziehung nach, in Frankreich auch dem Verdacht der Geldwäsche und Schwarzarbeit. Netflix stellt die Vorwürfe in Abrede und betont, sich an alle Steuergesetze zu halten. Im Zentrum der Konflikte steht die grundsätzliche Frage, wo internationale Konzerne ihre Gewinne verbuchen sollen und dürfen. Im Falle Netflix wird die Sache dadurch verkompliziert, dass es Rechte an Filmen und Serien zentral für mehrere Länder einkauft. Teilweise produziert es die Titel auch selbst und filmt dabei nicht selten in mehreren Ländern: Razzias bei Netflix wegen Steuerbetrug und Schwarzarbeit.

"Es gibt keine Boeing ohne IAM". Unter diesem Motto hat die Gewerkschaft IAM (International Association of Machinists and Aerospace Workers) 53 Tage lang die Boeing-Produktion bestreikt. Mit einem Erfolg, der sich sehen lassen kann. In vier Jahren, wenn die erzielte Einigung ausläuft, werden die Kollegen 43,65 Prozent mehr verdienen als bislang. Dennoch ist die Begeisterung unter der Belegschaft bescheiden. Denn es gibt offenbar kein Versprechen Boeings, die Streichung von konzernweit 17.000 Stellen (von insgesamt rund 170.000) zurückzunehmen. Dennoch haben 59 Prozent der 33.000 Streikenden aus der Produktion für die neue Vereinbarung mit höheren Gehältern gestimmt, sodass der Boeing-Streik endet: 44 Prozent mehr Gehalt für 33.000 Mitarbeiter.

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WhatsApp lässt Testpersonen derzeit eine neue Betaversion der Messaging-App prüfen, bei der Googles umgekehrte Bildersuche integriert ist. Nutzer können damit direkt in der App herausfinden, ob es sich bei einem Bild um Desinformation handelt oder ob es manipuliert wurde. Derzeit müsste das Bild zunächst gespeichert und dann selbst zu einer Rückwärtssuche hochgeladen werden, um es auf diese Weise zu überprüfen. Die umgekehrte Bildersuche kann natürlich auch für andere Dinge verwendet werden, um etwa Hintergrundinformationen zu erhalten, statt der Prüfung auf manipulierte Bilder und Desinformation: WhatsApp testet umgekehrte Bildersuche.

Wenn Elon Musk eine Ankündigung macht, ist das kein Versprechen: "Definitiv vor 2027" werde das autonome Robotaxi namens Tesla Cybercab produziert werden. Das zweisitzige Elektroauto hat keine Pedale, kein Lenkrad und soll "unter 30.000 US-Dollar" kosten. Es bringt zwei Menschen und Gepäck, wohin sie wollen. Im markenüblichen Tam-Tam und dem dazugehörigen Hohngelächter ("Elon-Time") könnte leicht untergehen, dass "vorher Model Y und Model 3 Unsupervised FSD" beherrschen sollen. Neu an der Debatte in der Branche ist, dass viele Passagiere bereits das Fahren nach Level 4 und nicht erst mit Level 5 als autonom wahrnehmen könnten. Wir erklären autonomes Fahren auf Level 4: Schlafen am Steuer erlaubt.

Vor fast schon vier Jahren im Januar 2021 erschien die erste Folge des Podcasts Bit-Rauschen, nun können Sie Folge 100 hören. Aus diesem Anlass blicken wir erst zurück und dann nach vorn: Wir verraten, welche bisherigen Themen am beliebtesten waren. Und wir diskutieren, wo die Chip-Reise in den nächsten Monaten wohl hingehen wird. Das Thema ARM vs. x86 spielt eine große Rolle, aber auch der KI-Hype und die Zukunft von Intel. Wir blicken aber auch auf die Chipfertigung und welche Rolle die Energieeffizienz von CPU-Kernen spielt. Das sind die Themen im Bit-Rauschen, dem Prozessor-Podcast: Die 100. Folge und ein Technik-Ausblick.

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(fds)