Mittwoch: Kryptoautomaten in Deutschland geschlossen, Datenleck bei Flightaware

Razzia gegen Krypto + Systemfehler im Flugtracking-Dienst + Copyright-Klage gegen Anthropic + Götterspiel von Molyneux + Gamescom mit Civ 7 und Borderlands 4

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Person mit blauem Handschuh schiebt Karte in Automat; Mittwoch: Krypto-Beschlagnahmen, Flightware-Leck, Anthropic-Training, Molyneux-Rückkehr & Gamescom-Trailer

(Bild: Robert Kneschke/Shutterstock.com)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

Eine Viertelmillion Euro und 13 Kryptowährung-Automaten hat die Bafin beschlagnahmt. Mit deutschlandweiten Razzien gehen Behörden gegen illegale Geräte dieser Art vor, denn der Betrieb unterliegt dem Kreditwesengesetz und bedarf einer offiziellen Erlaubnis der Behörde. Diese befürchtet Geldwäsche. Derweil wurde der Datenschutz bei Flightaware durch einen "Konfigurationsfehler" ausgehebelt. Das ermöglichte den Zugriff auf persönliche und teilweise sogar sensible Daten registrierter Nutzer. Das Datenleck beim Flugtracking-Dienst bestand bereits seit mehr als dreieinhalb Jahren und wurde jetzt erst geschlossen. Gerade erst eröffnet wurde eine Klage von Buchautoren in den USA. Diese werfen KI-Anbieter Anthropic vor, dass ein erheblicher Teil der Trainingsdaten für Anthropics KI aus illegal kopierten Büchern bestehe. Sie berufen sich dabei auf Paper von Anthropic-Mitarbeitern und verlangen Entschädigung – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Tauschautomaten für Kryptowährungen sind häufig illegal. 13 solche Geräte hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen nun in mehreren deutschen Großstädten beschlagnahmt. Darin enthalten war knapp eine Viertelmillion Euro in bar, die ebenfalls einbehalten wird. "Das Wechseln von Euro in Krypto-Währungen und umgekehrt stellt gewerbsmäßigen Eigenhandel oder ein Bankgeschäft dar und benötigt deshalb laut Gesetz die ausdrückliche Erlaubnis der Bafin", teilt die Behörde mit. Die letzte bekannte Razzia der Behörden gegen Kryptoautomaten erfolgte vor vier Jahren. Gründe für die Genehmigungspflicht sind Gefahr von Geldwäsche, Schutz des Finanzsystems und Verbraucherschutz: Deutsche Kryptowährungs-Automaten beschlagnahmt.

Bei Flightaware gab es ein Datenleck, aber wohl ohne Cyberangriff. Der Flugtracking-Dienst macht einen Konfigurationsfehler dafür verantwortlich, dass eine Vielzahl persönlicher und teilweise sensibler Daten von registrierten Nutzern einsehbar waren. Dazu gehören etwa Sozialversicherungsnummern und die letzten Ziffern der Kreditkartennummer. Flightaware empfiehlt den Nutzern, die Passwörter zu ändern. Der Datenschutzvorfall wurde Ende Juli entdeckt und sofort behoben, aber die Daten waren offenbar bereits seit Anfang 2021 abrufbar, also mehr als dreieinhalb Jahre lang: Flugtracking-Dienst Flightaware warnt Nutzer vor möglichem Datendiebstahl.

Drei Buchautoren haben Klage gegen den KI-Anbieter Anthropic PBC erhoben. Die Urheber werfen Anthropic vor, systematisch und rechtswidrig Copyright-geschützte Bücher zu kopieren und diese dann zum Training Künstlicher Intelligenzen zu missbrauchen. Damit verletze das Unternehmen US-Copyright. Die Klageschrift verweist auf ein von Anthropic-Mitarbeitern verfasstes Paper vom Dezember 2021, wonach 32 Prozent eines riesigen Trainingsdatensatzes aus "internet books" bestehe, was ein Codewort für illegal aus dem Internet geladene Bücher sei. Die Kläger beantragen die Zulassung als Sammelklage und fordern Unterlassung, Schadenersatz sowie Abschöpfung der Bereicherung: Copyright-Sammelklage gegen Anthropic.

Gestern Abend wurde die Gamescom in Köln eröffnet. Dabei meldete sich auch Entwicklerlegende Peter Molyneux zurück. Er machte sich mit "God Games" wie "Populous" und "Black & White" einen Namen, dann führte sein Weg zu NFTs und Handyspielen. Doch jetzt kündigte Molyneux mit "Masters of Albion" ein neues Videospiel an. Es handelt sich um ein God Game, das bewusst albern gestaltet wurde. Der Trailer zeigt, dass Spieler nicht nur kleine Städte und Häuser, sondern auch einzelne Items individuell zusammenstellen können. So kann man seinen Helden etwa Schwerter mit Brotklinge basteln, ihnen individuell Sandwiches schmieren oder Ratten in die Pastete hauen: Peter Molyneux meldet sich mit albernem Götterspiel "Masters of Albion" zurück.

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Ein weiteres Highlight der Gamescom-Eröffnungsshow war "Civilization 7". Dieses Spiel wird etwas weniger bunt aussehen als der Vorgänger, dessen cartooniger Grafikstil bei langjährigen Fans nicht immer gut ankam. Im ersten Gameplay-Video der Entwickler von Firaxis zeigte sich "Civ 7" mit etwas realistischerer Grafik. Zwar sehen Städte und Herrscher immer noch etwas abstrahiert aus, aber die knalligen Farben und überzeichneten Proportionen der Figuren scheinen der Vergangenheit anzugehören. Das Video zeigte neben antiken und mittelalterlichen Städten auch jüngere Zeitepochen mit Panzern, Raketenstarts und Atombomben: Firaxis zeigt erste Gameplay-Szenen aus "Civilization 7".

Bis zur siebten Folge dürfte es noch dauern, aber sechs Jahre nach "Borderlands 3" soll ein neuer Serienableger auf den Markt kommen: Zur Eröffnung der Gamescom hat das US-Entwicklerstudio Gearbox einen ersten Render-Trailer zu "Borderlands 4" gezeigt. Im Trailer sind keine Gameplay-Szenen zu sehen, das Video zeigt lediglich vorgerenderte Szenen. Bekannt ist bislang nur der Release-Zeitraum: "Borderlands 4" soll 2025 auf den Markt kommen, einen genauen Termin gibt es noch nicht. Am Ende des Trailers sind die Release-Plattformen zu sehen. "Borderlands 4" erscheint demnach für PC, Xbox Series X/S und Playstation 5: Gearbox entwickelt "Borderlands 4".

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(fds)