Mittwoch: Milliarden für AKW-Revival der USA, Microsoft schließt mit Hololens ab

US-Subventionen für Atomkraft + Ende von Hololens 2 + Samsung entlässt Tausende + Elektro-SUV aus China im Fahrtest + Renault zeigt Elektro-Neuauflage des R4

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AKW Palisades an einem See; Mittwoch:

(Bild:  United States Nuclear Regulatory Commission)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Das Weiße Haus setzt auf Atomkraft. Ein aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegter Druckwasserreaktor soll bald wieder laufen, da die Gesellschaft mehr Strom benötigt, etwa für KI und Elektroautos. Dafür gibt die US-Regierung Milliarden US-Dollar frei, in Form von Kreditbürgschaften und Subventionen. Derweil wird Microsofts AR-Brille Hololens 2 nicht mehr hergestellt, der Software-Support endet 2027. Das hat sich bereits abgezeichnet, nachdem der Konzern Kürzungen bei der Mixed-Reality-Abteilung durchgeführt hatte. Statt einen eigenen Nachfolger zu entwickeln, kooperiert Microsoft mit Meta. Kürzungen gibt es auch bei Samsung Electronics. In Südostasien, Australien und Neuseeland streicht der südkoreanische Konzern tausende Stellen. Das verraten Eingeweihte. Die Produktion wird allerdings ausgespart, betroffen seien vorrangig das Management und unterstützende Bereiche – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Das Atomkraftwerk Palisades in Michigan ist 1971 in Betrieb gegangen. 2022 wurde es aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt und hätte binnen 20 Jahren abgebaut werden sollen. Doch angesichts steigenden Stromverbrauchs – nicht zuletzt durch Künstliche Intelligenz, Elektroautos und die Elektrifizierung von Heizungen – setzt die US-Regierung verstärkt auf Atomkraft. Milliarden Dollar sollen helfen, das alte Atomkraftwerk wiederzueröffnen. Es kann rund 800 Megawatt leisten. Umweltschützer halten das langfristige Risiko für unvertretbar: US-Regierung gibt Milliarden für Wiedereröffnung eines alten Atomkraftwerks.

Die vor mehr als fünf Jahren eingeführte Augmented-Reality-Brille Hololens 2 von Microsoft wird in Kürze nicht mehr zu bekommen sein. Denn die Produktion wurde eingestellt, wie Microsoft jetzt bestätigt hat. Software-Updates wird es aber noch bis Ende 2027 geben. Sollte der Vorrat bei Microsoft und den Händlern zur Neige gehen, wird dieses "Mixed-Reality-Headset für Unternehmen", wie der Hersteller Hololens 2 nennt, nicht mehr neu zu kaufen sein. Die spezielle Version der AR-Brille für das Militär wird Microsoft dagegen fortführen, schließlich hat die US-Armee einen Auftrag in Aussicht gestellt. Endkunden können sich für AR-Brillen an Meta wenden: Microsoft lässt Hololens 2 auslaufen, kein Nachfolger der AR-Brille in Sicht.

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Bei Samsung Electronics läuft offenbar eine Kündigungswelle. In Australien, Neuseeland und Südostasien sollen tausende Stellen wegfallen, die in den betroffenen Ländern etwa jeden zehnten Mitarbeiter treffen könnten – allerdings weniger in der Produktion und mehr im Management und anderen unterstützenden Bereichen. In Indien und Lateinamerika hat Samsung demnach jüngst einem Zehntel gekündigt. Jetzt habe es auch in der Personalabteilung in Singapur entsprechende Sitzungen gegeben. Das Unternehmen selbst bleibt unkonkret und spricht nur von "routinemäßigen Anpassungen der Belegschaft" bei Tochterfirmen in Übersee, "um die Betriebseffizienz zu verbessern": Kündigungswelle bei Samsung Electronics.

Das chinesische Elektroauto-Start-up Leapmotor will mit dem Kleinwagen T03 und dem Mittelklasse-SUV C10 in Europa Fuß fassen. Das wirkt ehrgeizig in Anbetracht des verhaltenen Erfolgs der großen chinesischen Autohersteller BYD und Great Wall Motor. Mit 4,74 Metern ist der C10 ein Mittelklasse-Elektroauto im Format eines Tesla Model Y, das Cockpit ist in bester Tesla-Manier reduziert. Das Fahrwerk ist auf Komfort getrimmt, was zur Positionierung des C10 als Familienauto gut passt. Dabei geht es im C10 leise zu. Auffallend träge agiert bisweilen das Navigationssystem, manche Anweisung kam zu spät in diesem Elektroauto: Erste Fahreindrücke mit dem Einstiegs-Familien-SUV Leapmotor C10.

Leapmotor C10 ext (6 Bilder)

Die Front wirkt fast so reduziert wie das Armaturenbrett – was angesichts der ganzen Aggro-Fratzen da draußen natürlich ein Kompliment ist.

Die Neuauflage eines europäischen Autoklassikers präsentiert Renault mit der mittlerweile branchenweit verbreiteten Unsitte, das kommende Modell in Salamitaktik scheibchenweise zu zeigen. Sie sollen die Neugier wecken auf die offizielle Weltpremiere des demnächst erscheinenden Elektroautos Renault R4 E-Tech auf dem Pariser Automobilsalon Mitte Oktober. Die Detailaufnahmen vom 4,14 Meter langen Vorserienauto zeigen ein paar Ecken und Kanten der Karosserie, an denen unschwer kenntlich wird, wie stark sich die Gestalter vom historischen Vorbild aus dem Jahr 1961 haben inspirieren lassen bei diesem E-Auto: Renault zeigt erste Bilder des batterieelektrischen Renault 4 E-Tech.

Auch noch wichtig:

(fds)