Mittwoch: Telegram als möglicher Gatekeeper, Dissens über WhatsApp-Datenschutz

EU-Prüfung von Telegram + Musk gegen WhatsApp + T-Mobile kauft zu + Ethikrat-Vorsitzende gegen DSGVO + Programm von Apples WWDC + Bit-Rauschen über Serverboards

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Frau chattet am Smartphone; Mittwoch: Telegram-Prüfung, WhatsApp-Metadaten, T-Mobile-Übernahme, Daten-Sparsamkeit, WWDC-Programm & Bit-Rauschen

(Bild: fizkes/Shutterstock.com)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

Bislang gilt der Messengerdienst Telegram nach dem neuen Digital Services Act nicht als große Online-Plattform, denn mit angeblich rund 41 Millionen Nutzern bleibt Telegram unter der 45-Millionen-Grenze des EU-Gesetzes. Die EU-Kommission überprüft nun die Methodik. Ein anderer Messenger steht im Fadenkreuz von Elon Musk, denn WhatsApp würde Nutzerdaten jede Nacht exportieren. Der Chef des Messengers hält dagegen mit der Zusage, dass Nachrichten verschlüsselt werden, doch es geht um mehr als Metas Zugriff auf Nachrichten. Auch Metadaten können nützlich sein für Meta. In den USA will T-Mobile das Mobilfunkgeschäft von U.S. Cellular für 4,4 Milliarden US-Dollar kaufen. Der Telekomkonzern will so die 5G-Abdeckung in ländlichen Gebieten verbessern, wo T-Mobile im Vergleich zu seinen Konkurrenten AT&T und Verizon manchmal Schwierigkeiten habe – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Der Messengerdienst Telegram ist ins Blickfeld der Regulierungsbehörden der Europäischen Union (EU) geraten. Diese prüfen derzeit, ob der Dienst als wichtige Online-Plattform im Sinne des neuen EU Digital Services Act (DSA), des Gesetzes über digitale Dienste der Europäischen Union, eingestuft werden sollte. Einem Bericht zufolge befinden sich die EU-Behörden in Gesprächen mit Telegram über die Anzahl der Nutzer in der EU und darüber, wie die Plattform zu definieren ist. Von EU-Seite werde die Behauptung von Telegram infrage gestellt, dass der Messengerdienst "nur" 41 Millionen regelmäßige Nutzerinnen und Nutzer in der EU hat, so der Bericht: EU prüft striktere Einstufung von Telegram.

Ein anderer Messenger wird hingegen von Elon Musk kritisiert, der behauptet, dass WhatsApp jede Nacht Nutzerdaten exportieren würde. Das hat der Chef des Messengers als nicht korrekt zurückgewiesen. Laut Will Cathcart, Leiter von WhatsApp bei Meta, werden Nachrichten verschlüsselt und nicht nächtlich an Meta übermittelt. Musk hatte sich jedoch nicht konkret auf Nachrichten bezogen, sondern lediglich etwas schwammig von Nutzerdaten gesprochen. Diese könnten trotzdem wertvoll sein zur Auswertung seitens Meta. Manche Sicherheitsforscher geben Musk recht, denn Nutzerdaten seien mehr als Nachrichten, die bei WhatsApp schon seit Jahren verschlüsselt sind: Elon Musk und Chef von WhatsApp streiten um Datenschutz des Messengers.

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Der Telekommunikationskonzern T-Mobile wird im Rahmen eines 4,4-Milliarden-Dollar-Deals fast das gesamte Mobilfunkgeschäft des regionalen Anbieters United States Cellular übernehmen, einschließlich der Kunden, der Ladengeschäfte und 30 Prozent der Frequenzanlagen. U.S. Cellular bleibt Eigentümer "seiner anderen Frequenzen sowie seiner Sendemasten", während T-Mobile eine langfristige Vereinbarung über die Anmietung von mehr als 2.000 Sendemasten abschließt. Die Übernahme wird die landesweite Abdeckung für Mobilfunkkunden von U.S. Cellular verbessern. Gleichzeitig soll durch die Erweiterung des 5G-Netzes von T-Mobile die 5G-Konnektivität in "unterversorgten ländlichen Gebieten" verbessert werden: T-Mobile auf Einkaufstour.

Alena Buyx, Vorsitzende des Ethikrats, reibt sich an einem grundlegenden Prinzip der DSGVO: "Datensparsamkeit ist in der heutigen Zeit eine irrsinnige Idee", erklärte die Medizinethikerin auf der Digitalkonferenz re:publica 24 bei einem Streitgespräch mit dem noch amtierenden Bundesdatenschutzbeauftragten Ulrich Kelber. "Wir klicken 48 Seiten Cookie-Erklärungen weg", argumentierte Buyx. Für Big-Tech-Konzerne sei es kein Problem, an immense Datenmassen zu kommen. Jeder Browserverlauf sei aufgrund der daraus ersichtlichen Porno-Vorlieben sensibler als Gesundheitsdaten. Hier gebe es eine große Unverhältnismäßigkeit, "was Risiken anbelangt", so die Ethikrat-Vorsitzende: "Datensparsamkeit ist heute eine irrsinnige Idee".

Apple hat das Programm seiner jährlichen Entwicklerkonferenz WWDC (Worldwide Developers Conference) bekannt gegeben. Für die im Rahmen der mehrtägigen Veranstaltung verliehenen Apple Design Awards sind auch mehrere App-Entwickler aus Deutschland nominiert. Einmal mehr hält Apple die WWDC als Online-Konferenz ab, die vom 10. bis zum 14. Juni stattfindet. Zum Auftakt gibt es allerdings auch eine kleine Präsenzveranstaltung für ausgewählte Entwickler und für geladene Medienvertreter im Hauptquartier, dem Apple Park in Cupertino. Am 10. Juni um 19 Uhr deutscher Zeit wird ein Keynote-Video ins Netz gestreamt. Apple stellt neue Software in Aussicht: Apple gibt Programm der Entwicklerkonferenz WWDC bekannt.

Das Mainboard ist ein wichtiges, zentrales Bauteil jedes Computers. Es verbindet den oder die Prozessoren mit allen anderen Komponenten: Arbeitsspeicher (RAM), Chipsatz, PCI-Express-Hardware, USB, SATA und vielen anderen Schnittstellen. Mainboards für Server, oft Serverboards genannt, unterscheiden sich in vielen Details von jenen, die in gängigen Desktop-PCs stecken. CPU-Fassung und Chipsatz sind für Serverprozessoren ausgelegt, oft gibt es Fernwartungschips sowie zusätzliche Leitungen für ECC-RAM. Aber auch die Auslegung der PCIe-Slots und die Ausrichtung der Speichermodulfassungen sind oft anders als bei Desktop-Boards. Über typische Eigenheiten von Serverboards sprechen wir im Bit-Rauschen, dem Prozessor-Podcast: Die Besonderheiten von Server-Mainboards.

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