Ortung muss sein

Seite 5: Im Fadenkreuz

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Das kostenlose Locr GPS Photo versieht Bilder via GPS-Track oder Landkarte mit Geotags und lädt sie auf die Locr-Foto-Community.

Die wohl einfachste Variante, um geloggte Geodaten mit Fotos zu verheiraten, heißt Photomapper und stammt von Copiks beziehungsweise Christoffer Hallqvist. Das Open-Source-Programm importiert GPS-Tracks im Format GPX und JPEG-Fotos mit passendem Zeitstempel. Den Track zeigt die Software in einer eingebundenen Google Map. Über die Schaltfläche "Time adjustments" kann man die Kamerazeit der GPS-Zeit anpassen. Dann lassen sich die Fotos mit den Geoinformationen versehen und optional nach Google Earth exportieren. Das wars auch schon. Raw-Dateitypen wie NEF und CRW oder alternative Geo-Formate unterstützt das Programm nicht.

Die Freeware Locr GPS Photo soll die gleichnamige Foto-Community mit georeferenzierten Fotos versorgen. Sie eignet sich aber auch fürs Taggen am heimischen PC, indem sie JPEG-Fotos und NMEA-Tracks zusammenbringt. Die Fotos zeigt das Programm in einer Google Map. Es startet Google Earth oder die Webseite Locr.com. Wer seine Login-Daten im Reiter "Einstellungen" einträgt, kann Bilder auf die Seite laden. Die Locr-Betreiber bieten außerdem Anwendungen für Windows Mobile, Symbian und das iPhone an.

Die Freeware GeoSetter taggt Fotos per Zahleneingabe, durch Setzen eines Pins auf der Karte oder nach Import aus dem GPS-Logger.

Der GeoSetter von Friedemann Schmidt kann Fotos auf vielseitige Weise mit Geotags versorgen. Als Kartenmaterial greift er nicht nur auf Google Maps inklusive Satellitenansicht, sondern auch auf OpenStreet-Map zu. Das Open-Source-Projekt soll detaillierte Kartendaten der ganzen Welt liefern. Neben GPX liest GeoSetter die Formate KML, KMZ und NMEA sowie Garmin- und Magellan-Trackdaten. Die Wegpunkte erscheinen auf der eingebundenen Karte. Alternativ lassen sich Koordinaten als Pin in die Karte setzen und in Fotos übernehmen. GeoSetter speichert die Koordinaten nicht nur im JPEG-Header, sondern auch in Raw-Fotos oder als XMP-Begleitdatei. Dazu nutzt er das Exif-Tool von Phil Harvey. Über den Dienst Geonames findet er zu den Koordinaten auch den Ortsnamen, das Bundesland sowie das Land und trägt alles in die zugehörigen IPTC-Felder ein.

Die Shareware RoboGeo importiert Daten von Garmin-Geräten oder GPX-Dateien und bestückt JPEG-Fotos damit. Alternativ kann man Fotos via Google Earth manuell taggen. Höhe und Aufnahmerichtung zeigt und bearbeitet es als Zahlenwerte. Leider bindet es kein Kartenmaterial ein, man operiert also blind. Die Bedienung fällt sperrig aus. Die Icons erklären sich nicht von selbst und die Einstellungen sind denkbar unübersichtlich. Unter der Haube stecken gute Ideen, die Karosserie macht aber nicht viel her.

In Mac OS X ist eine Funktion zum Anzeigen von Geodaten eingebaut. Die Vorschau bringt Fotos auf den Schirm und zeigt sofern vorhanden geografische Koordinaten als Fadenkreuz auf einer kleinen Weltkarte. Allerdings besitzt sie keine Zoom-Funktion à la Google Earth. Die Anzeige verrät bestenfalls, dass ein Foto in Mitteleuropa aufgenommen wurde. Besitzer eines neueren Macs können seit Anfang des Jahres mit iLife ’09 ein deutlich komfortableres Tool nutzen. Die Bildverwaltung iPhoto versieht in der neuesten Version Bilder mit Geodaten. Dazu klickt man mit der Maus eine Stecknadel auf einer Google-Karte an. Leider spendiert Apple für die Google-Maps-Ansicht nur ein kleines Fensterchen. Die Geodaten speichert iPhoto außerdem nicht im Bild, sondern nur in der internen Datenbank. Erst beim Export schreibt es auf Wunsch die Koordinaten in die Bilddatei – nicht ohne das Foto neu zu komprimieren.

Die Freeware GPSPhotoLinker taggt JPEG-Bilder manuell oder nach Import einer Track-Datei automatisch.

Als direkte Lösung, um Fotos mit Geoinformationen zu verbinden, bietet sich der kostenlose GPSPhotoLinker an. Er lädt GPX-Dateien und befüllt Fotos auf Knopfdruck mit Geodaten. Den Zeitversatz zwischen Satellitenund Kamerazeit kann man in Stundenschritten korrigieren. Zu den importierten Geodaten findet das Tool via Geonames IPTC-Informationen zum Aufnahmeort. Alternativ lassen sich die Koordinaten auch aus einer Karte auswählen, dann versagt allerdings der Geonames-Dienst. Die Software HoudahGPS ist angenehm modular aufgebaut. Farbliche Markierungen erleichtern die Arbeit nach dem Motto "Eins nach dem anderen". Zunächst lädt man Fotos von der Festplatte oder aus einer iPhoto-, Aperture- oder Lightroom-Bibliothek. Dabei sollte man auf die Zeitzone achten. Leider gibt das Auswahlfenster keinen Aufschluss über die tatsächliche Zeitdifferenz, sondern listet nur Kontinent und Stadt auf. Wer weiß schon, wie spät es gerade in Istanbul ist? Zur Feinjustierung dient ein Eingabefeld für Sekunden. Hat man die Zeitzone bewältigt, importiert man die Track-Informationen aus einer GPX-Datei. Direkt im Anschluss taggt HoudahGeo die zuvor geladenen Bilder. Anschließend kann man sie in Google Earth begutachten oder auf Flickr und Locr publizieren.

Norbert Dörners CDFinder kann nicht nur Geoinformationen schreiben und in Google Earth zeigen, sondern auch ortsgebunden suchen.

CDFinder zeigt, dass man mit Geodaten mehr anfangen kann, als Fotos in Google Earth zu platzieren. Der Dateiverwalter blendet bei allen Fotos mit Geoinformationen ein rotes Icon in der unteren Bildecke der Vorschau ein. Die Geotags zeigt er nicht nur auf einer Landkarte an. Als eines der ersten Programme besitzt CDFinder eine Suchfunktion, die nach diesen Informationen auch sinnvoll sucht. Diese findet auf Wunsch Bilder, die in einem gewissen Radius (in Metern) von einem anderen Bild aufgenommen wurden. Per Klick in eine Checkbox durchsucht es ebenfalls iPhoto, auf dessen Bibliothek es zugreift. Wie andere Programme lädt auch CDFinder Bilder direkt auf die Server von Locr. Eine ebenfalls vom CDFinder-Autor Norbert Dörner entwickelte kostenlose Erweiterung für den Finder mit Namen GPSinfo zeigt unter "mehr" die Geodaten. Über ein Untermenü kann man die Daten in Google Earth oder in den Portalen Flickr, Google Maps, Panoramio sowie Locr anzeigen lassen. Sofern die Geodaten auch die Aufnahmerichtung zeigen, bestimmt diese in Google Earth die Anflugrichtung.