Apfel vs. Birne: E-Auto Ford Mustang Mach-E überflügelt konventionellen Mustang

Das E-Auto Ford Mustang hat 2024 die konventionell motorisierten Mustangs überflügelt. Es liegt hinter Teslas Model 3 auf Platz zwei bei den US-Verkäufen.

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Ford Mustang Mach e

(Bild: Christoph M. Schwarzer)

Lesezeit: 3 Min.

Auch, oder weil sie eigentlich nichts gemeinsam haben außer ihrem Namen: Bei den US-Verkäufen hat der Ford Mustang 2024 als Elektroauto die konventionell motorisierten Mustangs überflügelt. Das passt weder zum Klischee der V8-versessenen Amis mit Pony-Car-Fetisch noch zum Test-Fazit unseres Kollegen, der den Mustang Mach-E einst mehr oder weniger liebevoll als "Pummelpony" schmähte.

Dass Fords elektrisches Crossover-Modell inzwischen hinter Teslas Model 3 auf Platz zwei bei den Elektroauto-Verkäufen der USA liegt, ändert dennoch eher wenig an den im Vergleich zum Gesamtmarkt eher unbeeindruckenden Zahlen. Der Anstieg ist gleichwohl steil: So erreichte der Mustang Mach-E dort mit 51.745 Stück ein Wachstum von 26,9 Prozent zum Vorjahr, während alle konventionell angetriebenen Mustang-Modelle trotz Modellpflege für 2023 zusammen nur auf 44.003 Stück kamen, entsprechend einem Verlust von 9,5 Prozent. Der "richtige" Mustang verkaufte sich zuletzt 2005 so zäh, freilich noch in ganz anderer Form.

Während Ford Deutschland Hunderte elektrische Ford Explorer auf Halde und sicher auch wegen des hohen Preises ein schweres Absatzproblem inklusive Kurzarbeit und schlechten Prognosen hat, läuft es in den USA offenbar für den Traditionshersteller. Jedes Elektroautomodell von Ford erreichte in den USA 2024 ein zweistelliges Wachstum. Der Ford F-150 Lightning kam mit 33.510 Stück auf 38,7 Prozent Wachstum, der E-Transit verkaufte sich mit 12.610 Stück um 64,4 Prozent besser. Nachdem Ford im vierten Quartal 2023 mit 30.176 verkauften E-Autos einen neuen Quartalsrekord aufgestellt hatte, stiegen die Gesamtverkäufe der Ford-Elektroautos in den Staaten 2024 auf 97.865 Stück, ein Anstieg von 34,8 Prozent gegenüber 2023.

Der Mustang Mach-E hatte mit 16.119 Stück im vierten Quartal 2024 sein bestes Quartalsergebnis seit seiner Einführung Ende 2020. Mit 51.745 verkauften Mach-E im vergangenen Jahr war er nach dem Tesla Model Y der zweitmeistverkaufte Elektro-SUV in den USA. Womit endlich der Elefant im Raum benannt wäre: SUV, also "Sports Utility Vehicles" sind in den USA mittlerweile weitaus beliebter als Sportwagen. Insofern führt die Gegenüberstellung bloß aufgrund des Namens ohnehin zu einem unfairen "Apfel-gegen-Birne-Vergleich".

Trotzdem hat Ford die guten Verkäufe offenbar zum Teil aus der Zukunft holen müssen: Wie die US-Plattform Cars Direct schreibt, subventionierte Ford die Elektroautoverkäufe in den USA so massiv, dass der konventionell angetriebene Mustang bei den Leasingraten kein Land mehr sah. Die Verkäufe könnten weiter gut bleiben: Ford übernimmt übergangsweise die für dieses Modell wegen der Akkus aus China weggefallene Elektroauto-Prämie. Sobald Ford ihn mit eigenen in Michigan produzierten Batterien ausstattet, qualifiziert sich der Ford Mustang Mach-E wieder für die 7500 US-Dollar Steuernachlass.

(fpi)