Elektroauto: Der E-Pickup Ford F-150 Lightning geht in Serie

Fords Massen-Pickup F-150 soll als Elektroauto "Lightning" ab Anfang 2022 mit rund 370 oder 480 Kilometer Reichweite kommen. Allradantrieb ist Serie.

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Mit dem F-150 Lightning ist ab sofort auch eine batterieelektrische Version des Massenautos der Amerikaner im Angebot.

(Bild: Ford)

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Dass ein Nutzfahrzeug seit Jahrzehnten das meistverkaufte Auto der USA ist, sagt einiges über das Land. Es ist außerdem ein großes Land: Ford setzt dort eine knappe Million F-150 ab. Jedes Jahr. Der Hersteller muss den Pritschenwagen als Elektrofahrzeug anbieten, um die Flottengrenzwerte einzuhalten. Bei einem Normverbrauch um die 11 Liter auf 100 km wird es spannend, wie gut sich die Batterie-Version verkaufen wird, denn die Elektrifizierung eines kleinen Teils der F-150 könnte schon aufgrund der schieren Zahlen einen gewissen, theoretischen Klimaeffekt haben. In der Praxis könnte zunächst der lokal emissionsfreie Betrieb etwa in Innenstädten mit eingeschränkter Zufahrt für konventionelle Autos eine Rolle für Kaufentscheidungen spielen.

Der Ford F-150 Lightning (wie "Blitz") soll im Frühjahr 2022 mit zwei verschieden großen Batterien vom koreanischen Zulieferer SK Innovation auf den Markt kommen. Ford gibt für die beiden Versionen umgerechnet rund 370 respektive 480 Kilometer Reichweite an. Allradantrieb ist bei den elektrisch angetriebenen F-150 immer Serie, dazu bekommt der F-150 Lightning als einziges Modell der F-Serie eine hintere Einzelradaufhängung.

Ford F-150 Lightning (8 Bilder)

Ob als klassisches Arbeitsgerät ...

Die Pickups leisten 318 oder 420 kW und bieten bis zu 1050 Nm Drehmoment. Nutzlast und Anhängelast betragen 907 Kilogramm und 4,53 Tonnen bei der kleinen Batterie oder 816 Kilogramm und 3,5 Tonnen mit dem großen Akku. Das Ladevolumen wird durch die Batterie nicht begrenzt, sie findet ihren Platz zwischen den Rahmenlängsträgern, wo sich sonst Kardanwelle, Auspuff und Tank drängen. Es entsteht sogar zusätzlicher Platz: Dort, wo sich normalerweise die Verbrennungsmotoren befinden, ist im Lightning ein von vorn zugänglicher zusätzlicher Kofferraum, mit 400 Litern größer als der eines VW Golf (Test), belastbar mit maximal 182 Kilogramm.

Wie groß die Batterien sind, hat Ford noch nicht veröffentlicht, bei der maximal möglichen Wechselstromladeleistung von 19,2 kW soll eine vollständige Ladung acht Stunden dauern. Die nutzbare Kapazität der Batterie könnte also etwa 170 bis 180 kWh betragen. Die Gleichstromladung mit bis zu 150 kW soll eine Ladedauer zwischen 15 auf 80 Prozent in 41 Minuten ermöglichen.

Als Nutzfahrzeug, das häufig von Handwerksbetrieben und Landwirten genutzt wird, verfügt es vorn, hinten und innen über Steckdosen für Elektrogeräte, in Grundausstattung sind sie mit bis zu 2,4, in den teureren Versionen mit 9,6 kW belastbar.

Der F-150 Lightning ist ab sofort gegen Anzahlung von 100 Dollar bestellbar. Der Grundpreis beträgt 39.974 Dollar, das Top-Modell soll rund 90.000 Dollar kosten, beides ohne die steuerliche Förderung durch die Regierung von 7500 Dollar.

Auch Fords Wettbewerber General Motors möchte ab 2022 einen Pritschenwagen anbieten. Der GMC Hummer wird von drei Elektromotoren angetrieben, die zusammen eine Leistung von 737 kW erreichen sollen.

Mit einem Konzept auf einer eigens für den Elektroantrieb entwickelten Technik-Plattform möchte Bollinger Motors mit seinem B2 in diesem Segment mitmischen.

(fpi)