Schröder: LKW-Mautsystem kann weltweiter Exportschlager werden

Aus Anlass der Feier zum zehnjährigen Bestehens der Telekom als Aktiengesellschaft nannte der Bundeskanzler die Umwandlung der Telekom zu einem international tätigen Konzern eine "Erfolgsgeschichte".

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Von
  • Jürgen Kuri

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) rechnet nach dem weitgehend reibungslosen Start der satellitengestützten LKW-Maut auf deutschen Autobahnen mit internationaler Nachfrage nach dem System. Wenn die für Anfang 2006 geplante zweite Phase ähnlich verlaufe, könne es "wirklich ein weltweiter Exportschlager" werden, sagte Schröder nach einem dpa-Bericht anlässlich der offiziellen Feier zum zehnjährigen Bestehen der Deutschen Telekom als Aktiengesellschaft am Mittwoch in Berlin. Nach den Plänen von Toll Collect soll die Software für die On Board Units der nächsten Phase wesentlich leistungsfähiger werden. Sie soll das variable Road Pricing unterstützen, bei dem beispielsweise Maut-Zuschläge in Stoßzeiten erhoben werden können oder -- sollte das Sonntagsfahrverbot von der EU gekippt werden -- Feiertagszuschläge, die LKW von den Autobahnen abhalten. Außerdem soll die in den OBU hinterlegte Straßenkarte dynamisch erweiterbar sein, wenn etwa Bundesstraßen als Ausweichstrecken bemautet werden sollen. Vorstandschef Kai-Uwe Ricke sagte, das System setze international neue Maßstäbe.

Schröder nannte die Umwandlung der Telekom zu einem international tätigen Konzern eine "Erfolgsgeschichte". Er stellte in Aussicht, dass der Bund seine Anteile "in Zukunft" weiter verringern wolle. Derzeit hält der Bund direkt und indirekt 38 Prozent. Der Schuldenabbau und die Investitionen seien vorbildlich, sagte der Kanzler. Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) sagte, die Telekom solle die Konsolidierung fortsetzen und weltweit Marktanteile gewinnen. Vorstandschef Ricke sprach sich für den Einstieg in eine stärkere Deregulierung des Marktes aus. Den Kurs der Telekom als Dienstleister sollten Qualität, Innovationen und Effizienz bestimmen. "Daran haben wir noch zu arbeiten." Die Kundenzufriedenheit solle spürbar wachsen. Nach den Höhen und Tiefen des Aktienkurses gelte es auch, den Wert des Unternehmens für die Anteilseigner zu steigern. Die für das Jahr 2004 vorgesehene Dividende solle dabei ein erster Schritt sein.

Zum zehnjährigen Bestehen der Telekom als Aktiengesellschaft siehe auch:

Zu den Verwicklungen um die Mauteinführung in Deutschland siehe auch: (jk)

  • Ausführliche Informationen zum aktuellen Stand des Toll-Collect-Systems bringt c't in Ausgabe 2/05: Nun doch ein Vorzeigeprojekt, Das LKW-Mautsystem soll zum Exportschlager werden, c't 2/05, S. 68