Stellantis-CEO Tavares: Werke könnten geschlossen werden
Der Stellantis-Konzern, zu dem Marken wie Opel, Peugeot und Fiat gehören, kämpft auf vielen Märkten derzeit mit Problemen. Werken in Europa droht das Aus.
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Der Stellantis-Konzern leistet sich derzeit den Luxus vieler Marken. Dazu zählen unter anderem Fiat, Jeep, Peugeot und Opel. Im Bild: Citroën ë-C4 X (Test)
- Martin Franz
- mit Material der dpa
Autohersteller haben in den vergangenen Jahren hohe Margen und Gewinne einfahren können. Zugleich mussten allerdings erhebliche Mittel für den Antriebswandel aufgebracht werden. Nun trüben sich die Konjunkturaussichten ein. Der Auftragseingang sinkt bei vielen Herstellern, und neue Konkurrenten aus China könnten sich Marktanteile in Europa sichern – auf Kosten der europäischen Hersteller. Davon werden in erster Hinsicht die Massenhersteller betroffen sein. Zu den Branchengrößen gehört der Viel-Marken-Konzern Stellantis.
Dessen Chef Carlos Tavares schließt Werksschließungen nicht mehr aus. "Man darf nichts ausschließen", sagte Tavares der französischen Zeitung "Les Échos". Wenn die Chinesen am Ende ihrer Offensive einen Marktanteil von zehn Prozent in Europa erreichten, bedeute dies ein Volumen von 1,5 Millionen Autos. "Das entspricht sieben Montagewerken. Die europäischen Hersteller müssten diese dann entweder schließen oder an die Chinesen übergeben."
Tavares: "China wird das umgehen"
Zu den von der EU-Kommission geplanten Strafzöllen auf chinesische Elektroautos sagte der Stellantis-Chef, China werde diese Barrieren umgehen, indem es in den Bau von Fabriken in Europa investiere. "Wenn das geschehen ist, darf man sich nicht wundern, wenn Standorte geschlossen werden müssen, um die verschärften Überkapazitäten abzubauen." Der Vertrag von Konzernchef Tavares läuft noch bis Anfang 2026, anschließend geht der 66-Jährige in Rente. Der Konzern sucht bereits nach einem Nachfolger.
Im September hatte der Stellantis-Konzern, zu dem unter anderem Marken wie Peugeot, Citroën, Opel, Fiat, Chrysler und Jeep gehören, seine Gewinnerwartungen für dieses Jahr wegen Problemen auf dem nordamerikanischen Markt und der schwachen Branchenlage zurückgeschraubt. In den USA ist derzeit der Lagerbestand sehr hoch. Um diesen abzubauen, will der Konzern mit Rabatten arbeiten, was die Margen pro Auto empfindlich beschneidet. Rund zwei Drittel der veränderten Margenprognose gingen auf diese Rabatte zurück, hieß es bei Stellantis.
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(mfz)