Texas Instruments nach Gewinneinbruch auf Talfahrt

Der Nettogewinn brach bei dem Chiphersteller wegen eines schlechten Mobilfunk-Geschäfts um mehr als ein Viertel ein. Der Konzern will die Kosten in seinem schwachen Mobilfunk-Geschäft um rund ein Drittel drücken. Teile der Sparte sollen verkauft werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 12 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Der US-Chiphersteller Texas Instruments sieht sich nach einem Gewinneinbruch für den Rest des Jahres auf Talfahrt und tritt auf die Kostenbremse. Der Nettogewinn brach im dritten Quartal wegen eines schlechten Mobilfunk-Geschäfts um mehr als ein Viertel auf 563 Millionen Dollar ein. Der Umsatz sank gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent auf 3,39 Milliarden Dollar. Wegen der unsicheren Wirtschaftslage schraubten Verbraucher und Unternehmen ihre Ausgaben zurück, sagte Konzernchef Rich Templeton.

Für das laufende Schlussquartal rechnet Texas Instruments (TI) mit weiter sinkenden Umsätzen von nur noch 2,83 bis 3,07 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie werde zwischen 0,30 und 0,36 Dollar liegen. Dies ist weit schlechter als von Experten erwartet. Der Auftragseingang sei zuletzt um neun Prozent gefallen, so Templeton.

Der Konzern will die Kosten in seinem schwachen Mobilfunk-Geschäft um rund ein Drittel drücken und so jährlich rund 200 Millionen Dollar einsparen. Teile der Sparte sollen verkauft werden. Das Wachstum des Handymarkts erhält durch die Folgen der Finanzkrise Experten zufolge einen Dämpfer. Große Kunden wie Nokia und Sony Ericsson zogen zudem zuletzt bei TI Aufträge ab und vergaben sie an Wettbewerber. TI will sich künftig vor allem auf Chips für Smartphones konzentrieren.

Texas Instruments zählt zu den größten US-Chipkonzernen und ist weltweit Branchenführer im Kerngeschäft mit analogen Prozessoren und Embedded CPUs. Hier lief das TI-Geschäft zuletzt noch am besten und der Konzern will trotz der allgemeinen Marktschwäche seine führende Position weiter ausbauen. Die TI-Aktie fiel nachbörslich um mehr als fünf Prozent. Im Tagesverlauf hatte sie noch um knapp zwei Prozent auf 17,98 Dollar zugelegt.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei Texas Instruments
(in US-Dollar)
Quartal Umsatz Nettogewinn/
-verlust
2/02 2,16 Mrd. 109 Mio.
3/02 2,25 Mrd. 188 Mio.
4/02 2,14 Mrd. -567 Mio.
1/03 2,19 Mrd. 117 Mio.
2/03 2,43 Mrd. 121 Mio.
3/03 2,25 Mrd. 441 Mio.
4/03 2,8 Mrd. 512 Mio.
1/04 2,9 Mrd. 367 Mio.
2/04 3,21 Mrd. 441 Mio.
3/04 3,25 Mrd. 563 Mio.
4/04 3,15 Mrd. 490 Mio.
1/05 2,97 Mrd. 411 Mio.
2/05 3,239 Mrd. 628 Mio.
3/05 3,590 Mrd. 631 Mio.
4/05 3,324 Mrd. 655 Mio.
1/06 3,33 Mrd. 585 Mio.
2/06 3,697 Mrd. 2.387 Mio. (*)
3/06 3,761 Mrd. 702 Mio.
4/06 3,463 Mrd. 668 Mio.
1/07 3,191 Mrd. 516 Mio.
2/07 3,424 Mrd. 610 Mio.
3/07 3,663 Mrd. 776 Mio.
4/07 3,556 Mrd. 756 Mio.
1/08 3,272 Mrd. 662 Mio. (**)
2/08 3,351 Mrd. 558 Mio.
3/08 3,390 Mrd. 563 Mio.
(*) einschließlich Sondereinnahmen aus dem Verkauf der Sensor- und Steuerungssparte
(**) einschließlich 81 Millionen US-Dollar aus positiven Steuereffekten

(jk)