Toyota hält reine Elektroautos noch nicht für marktreif

Toyota sieht für reine Elektroautos derzeit "noch kein marktfähiges Geschäftsmodell". Hingegen setzen die Japaner vermehrt auf Hybridautos wie den Prius oder Brennstoffzellenatrieb.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der Autokonzern Toyota sieht für reine Elektroautos derzeit "noch kein marktfähiges Geschäftsmodell", wie ein Sprecher von Toyota Deutschland am Dienstag gegenüber dpa erklärte. Der japanische Autobauer hatte noch 2010 angekündigt, Tausende rein elektrisch angetriebener Wagen verkaufen zu wollen. "Zwei Jahre später gibt es zahlreiche Probleme", räumte nun der für Fahrzeugentwicklung zuständige Vizepräsident Takeshi Uchiyamada laut Financial Times Deutschland (FTD) ein.

So wird ein für Dezember geplanter Feldtest eines neuen Elektroautos mit ausgewählten Kunden in Japan und den USA recht überschaubar ausfallen. Laut FTD werden dabei gerade 100 Exemplare es Modells EQ getestet; ein Verkaufsstart in Europa sei derzeit nicht geplant. Als zukunftsfähig betrachtet das Unternehmen hingegen Autos mit Brennstoffzellenantrieb und vor allem Hybridautos.

Auf einem Display sehen die Prius-Insassen, wenn der Hybride beim Bremsen Strom erzeugt (Rekuperation).

(Bild: heise Autos)

Die Japaner sind nach Produktionszahlen weltweit der größte Automobilhersteller. Mit dem Toyota Prius hat sich ein Markenname der Japaner beinah als Gattungsbegriff für Hybridautos etabliert, die aus einer Kombination von Verbrennungs- und Elektromotor angetrieben werden und bergab oder beim Verzögern Strom gewinnen können. Die aktuelle dritte Generation des Prius ist auch als Plug-in-Hybrid erhältlich, der nach einer Ladezeit von 90 Minuten immerhin 25 Kilometer weit rein elektrisch fahren kann.

Anfang 2012 gab es in Deutschland rund 2250 öffentlich zugängliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge.

(Bild: heise Autos)

Am Montag hatte Toyota angekündigt, bis Ende 2015 insgesamt 21 neue Hybrid-Modelle auf den Markt zu bringen. Dabei erwartet der Konzern, dass zwischen 2013 und 2015 weltweit mindestens eine Million solcher Fahrzeuge pro Jahr verkauft werden. Ende Juni hatten die Japaner ein weitreichendes Bündnis mit BMW geschmiedet, um unter anderem bei Brennstoffzellen, im Leichtbau und der Elektrifizierung von Antriebssystemen zusammenzuarbeiten.

Als Hauptproblem der Elektroautos gilt die mangelnde Effizienz der Batterien. Sie sind noch zu teuer, zu groß und zu schwer und lassen bislang nur eine geringe Reichweite zu. In Deutschland sind derzeit nur wenige Tausend Elektro-Pkw angemeldet. (ssu)