Umfrage: Deutsche Autohersteller wieder vorsichtig optimistisch

Autoindustrie und Zulieferer in Deutschland machen sich Hoffnungen auf eine positive Entwicklung ihres Geschäfts.

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VW ID.3

Neuwagen waren im vergangenen Jahr sehr teuer, und ein Ende dessen ist nicht abzusehen. Im Bild der überarbeitete VW ID.3, dessen Basismodell 39.995 Euro kostet.

(Bild: VW)

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Die deutsche Autoindustrie und ihre Zulieferer sind wieder verhalten optimistisch, was die Aussicht auf die Geschäftsentwicklung in diesem Jahr betrifft. Hauptgrund dafür ist, dass der im Herbst 2022 befürchtete Wirtschaftseinbruch durch den Überfall Russlands auf die Ukraine bislang ausgeblieben ist. In einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zur Einschätzung der Konjunkturentwicklung in diesem Jahr zeigte sich, dass Zulieferer und Autohersteller das Stimmungstief hinter sich gelassen hätten.

Für die kommenden zwölf Monate rechnen noch 12 statt vorher 50 Prozent mit einer negativen Entwicklung, wie die DIHK berichtet. Weil sich gleichzeitig der Anteil der Optimisten auf 19 Prozent fast verdoppelte, liegen die Geschäftserwartungen nunmehr wieder im langjährigen leicht positiven Schnitt. Die Hersteller von Kfz-Teilen und Zubehör sehen die Lage sogar noch etwas positiver.

Energie- und Rohstoffpreise bleiben das größte Geschäftsrisiko dieser Industriebranche. Es folgen der Fachkräftemangel und die Arbeitskosten. Über die Nachfrage insbesondere aus dem Ausland machen sich die Unternehmen hingegen zunehmend weniger Sorgen. Die stark gestiegenen Energiekosten geben die meisten Unternehmen (77 Prozent) zum Großteil an ihre Kunden weiter. Unter anderem dieser Umstand führte im vergangenen Jahr zu einer erheblichen Preissteigerung bei Neuwagen.

Die Autoindustrie konnte in diesem Bereich hohe Preise am Markt durchsetzen. Der Teilemangel führte zu einer knappen Verfügbarkeit von Neuwagen. Die Autoindustrie reagierte: Basismodelle wurden gestrichen, Rabatte gab es praktisch gar nicht mehr. Für die Hersteller brachte das zwar Einbußen beim Umsatz, allerdings auch kräftig gestiegene Margen pro Auto. Analysten erwarten, dass sich in diesem Jahr der Lieferengpass langsam lösen soll. Bislang allerdings sind Neuwagen noch immer sehr teuer, die Lieferfristen für beliebte Modelle lang.

(mfz)