VWs Elektroauto-Projekt "Trinity" soll weiter in die Zukunft verschoben werden

Volkswagen verschiebt seine neue E-Auto-Plattform weiter, die Produktion geplanter Modelle verzögert sich um Jahre. Probleme machten Software und Nachfrage.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 323 Kommentare lesen
Trinity-Symbolbild

(Bild: Volkswagen)

Lesezeit: 2 Min.

Volkswagen könnte das bereits mehrfach verschobene Elektroauto-Projekt mit dem Arbeitstitel "Trinity" noch weiter in die Zukunft verlagern. Einem Zeitungsbericht zufolge soll Volkswagen-Chef Oliver Blume den Produktionsstart von Autos auf der technischen Basis "SSP" nun für 2032 vorsehen. Volkswagen äußert sich nicht zu diesem Vorgang und kommentiert die offenbar aufgrund von Insider-Informationen entstandene Handelsblatt-Meldung auch nicht.

Der Produktionsanlauf für den Nachfolger des noch aktuellen VW ID.4 stehe ebenfalls zur Disposition, heißt dort unter Berufung auf das Manager Magazin. Als Gründe werden die anhaltenden Schwierigkeiten bei der Fahrzeug-Software, aber auch eine sinkende Nachfrage nach Elektroautos genannt.

Als "Trinity" noch ein prestigeträchtiges Projekt des im September 2022 abgelösten Vorgängers Herbert Diess war, sollte es bereits ab 2026 zu einer Produktion vermarktbarer Elektroautos führen. Das ursprüngliche Ziel einer Elektroautoproduktion auf dieser Basis hat Blume bereits Ende 2022 kassiert. Das betraf auch den im Wolfsburger Stadtteil Warmenau geplanten Fabrikneubau für Autos auf dieser Basis, die ihre Abkürzung nach der Bezeichnung "Scalable Systems Platform" erhalten hat.

Sie soll künftig die Kosten senken und damit die Margen verbessern helfen, indem möglichst viele Modelle mit möglichst wenigen Gleichteilen produziert werden können, und das bei Volkswagens Marken VW, Audi und Porsche. Im Gegensatz zum aktuellen Elektrobaukasten "MEB" und seinen Nachfolgern soll SSP die Kosten auf ein Niveau wie bei Autos mit Verbrennungsmotoren bringen.

Angestrebt wurden darüber hinaus eine Reichweite von 700 Kilometern, Schnellladefähigkeit und Autonomie auf SAE-Level 4. Als Hauptgrund für die Verzögerungen galten Probleme bei VWs Software-Sparte Cariad und daraus folgende, teure Verspätungen bei anderen Modellanläufen. Um die technische Basis noch effizienter zu nutzen, soll sie auch Grundlage für Neuentwicklungen mit den Kooperationspartnern Rivian aus den USA und Xpeng aus China werden.

Die einzelnen Modelle sollen gestaffelt in Produktion gehen und haben vor allem Luft in den Terminen, "um der Marktnachfrage gerecht werden zu können", wie VW-Mitarbeiter zitiert werden. Der Nachfolger für den VW Golf, der nur noch als E-Auto angeboten wird, 2029, der elektrische Audi A4 Ende 2028, das große SUV-Modell T-Sport Ende 2031 und der ID.4-Nachfolger Ende 2030.

(fpi)