Verband der Automobilindustrie wünscht sich E-Fuels zur Erreichung der CO₂-Ziele

Der VDA fordert, die Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III) der EU in Deutschland rasch umzusetzen, eine höhere THG-Quote und Synfuels exklusiv ab 2045.

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BMW Brennstoffzelle auf der IAA 2023

BMW Brennstoffzelle auf der IAA 2023

(Bild: Florian Pillau)

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Der Branchenverband der deutschen Autoindustrie, VDA, fordert in einem heute veröffentlichten Positionspapier eine rasche Einführung synthetischer Kraftstoffe. Ändere sich das nicht, würde "wegen der Planungs- und Genehmigungsverfahren der Anteil erneuerbarer Kraftstoffe 2030 nach wie vor gering sein".

Er sieht dazu die Umsetzung der von der EU bereits beschlossenen "Erneuerbare-Energien-Richtlinie" (RED III) als entscheidend an. Sie soll den Hochlauf erneuerbarer Energieträger für den Verkehrssektor, also Ladestrom und erneuerbare Kraftstoffe, beschleunigen helfen. Das soll dazu beitragen, die CO₂-Flottengrenzwerte für Neufahrzeuge technologieoffen einzuhalten.

Der Verband verlangt eine Verschärfung der RED III durch eine Ergänzung mit einem Ziel für eine 100-Prozent-Quote erneuerbarer Kraftstoffe bis 2045 sowie eine "dynamische THG-Quote", die bei ihrer Erfüllung automatisch steigen soll. Bereits 2030 soll die THG-Minderung statt der heute vorgeschriebenen 30 bereits bei 35 Prozent liegen.

Die VDA-Presseabteilung zitiert ihre Präsidentin Hildegard Müller mit den Worten: "Nur mit einem Kurs, der technologieoffen alle Lösungspotenziale zulässt, kann Europa seine CO₂-Reduktionsziele erreichen. Die Politik ist aufgefordert, Anreize für den Hochlauf erneuerbarer Energieträger festzuschreiben und somit Investitionen zu gewährleisten und zu fördern".

Um "mit erneuerbaren Kraftstoffen den Bestand an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor perspektivisch weitgehend klimaneutral betreiben zu können", soll die Mineralölindustrie ab 2045 nur noch synthetischen Treibstoff oder Wasserstoff anbieten – begleitend zur Mobilitätswende hin zum elektrischen Fahren. Die Kraftstoffproduzenten sollen mithilfe der Quoten motiviert werden, deutlich mehr synthetischen Kraftstoff zu erzeugen. Gleichzeitig soll der Kompensationsmechanismus für den CO₂-Ausstoß in der THG-Quote, der Zahlungen der Mineralölindustrie an Elektroauto-Besitzer vorsieht, nicht mehr dazu führen können, dass sich die Industrie von teuren Investitionen in die Produktion von synthetischen Kraftstoffen gewissermaßen freikaufen kann.

Darüber hinaus verlangt das Papier des VDA Mindestanteile für Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe, die nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion stehen. Als synthetische Kraftstoffe definiert der VDA solche, die mit regenerativ erzeugtem Strom aus Wasser und Kohlendioxid hergestellt werden.

Der Verband mit Sitz in Berlin lobbyiert gegenwärtig für rund 620 wichtigste Hersteller und Zulieferer in den Bereichen Pkw und Lkw, Software, Anhänger, Aufbauten, Busse, Teile und Zubehör.

(fpi)