Vollautomatisch überholen: Mercedes bringt die Funktion per OtA-Update

Im vergangenen Jahr hat Mercedes-Benz automatisches Überholen in den USA und China eingeführt. Jetzt kommt die Funktion angepasst nach Europa – per OtA-Update.

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Mercedes automatische Überholfunktion ALC

Mercedes bringt vollautomatische Überholfunktion per OtA-Update

(Bild: Mercedes-Benz)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Clemens Gleich

Mercedes bringt "Automatic Lane Change" (ALC) bei neuen Fahrzeugen im Fahrassistenz-Paket "Plus" stufenweise nach Europa. Ab September 2024 will der Hersteller sie zudem per Over-the-Air-Software-Update auf europäische Fahrzeuge in Kundenhand schrittweise ausrollen – Over the Air (OtA) bedeutet, dass die Autos dafür nicht in die Werkstatt müssen. Das Assistenzsystem überholt bei aktiviertem Abstandstempomat ohne menschliches Zutun im Bereich 80 bis 140 km/h auf der Autobahn.

Mercedes' Level-2-Fahrhilfen sind vor allem bei Langstreckenfahrten beliebt, wo sie die Aufmerksamkeitslast für den Menschen deutlich reduzieren können. Zum Abstandstempomatsystem hat Mercedes bereits 2023 in den USA und China einen automatischen Überholassistenten auf den Markt gebracht.

Verfügbar ist die Software hierzulande für alle Modelle der aktuellen E‑Klasse (Baureihe 214), sowie CLE Coupé und Cabrio. Bei C- und S‑Klasse sowie GLC, EQE und EQS (jeweils als Limousine und SUV) ist das Update ab Baujahr 2023 möglich. Die Update-Möglichkeit besteht insgesamt für rund 200.000 Fahrzeuge. Man kann das Update nicht verpassen, es erscheint eine Benachrichtigung auf der MBUX-Konsole oder in der App "Mercedes me".

Das System informiert auf der Tachoeinheit über den automatischen Überholvorgang.

(Bild: Mercedes-Benz)

Bei einem langsameren vorausfahrenden Fahrzeug prüft das System die linke Spur auf Fahrzeuge, wechselt bei freier Fahrbahn die Spur und schert dann vor dem überholten Fahrzeug wieder ein, alles ohne Sprachbefehl und sonstiges Zutun des Menschen. Bei aktivierter Zielführung wählt das Fahrzeug zudem automatisch die korrekte Fahrspur für die nächste Ausfahrt oder den Wechsel auf eine andere Autobahn an einem Kreuz oder Dreieck.

"Mit dem Automatischen Spurwechsel beweist Mercedes-Benz erneut seine Innovationskraft bei der Entwicklung neuer Fahrassistenzsysteme", sagt Markus Schäfer, Chief Technology Officer bei Mercedes und Mitglied des Vorstands. "ALC haben wir dabei zeitgleich in Nordamerika, Europa und China für unsere dortigen Kundinnen und Kunden entwickelt. Erstmals bietet Mercedes-Benz mit ALC eine Fahrfunktion als Over-the-Air-Update an." ALC gesellt sich dabei zu über 40 weiteren Fahrassistenzsystemen bei Mercedes.

Automatisiertes und autonomes Fahren

(cgl)