Vorstellung Hyundai Ioniq 9: Riesenableger des Kia EV9

Schaut man sich die Zulassungszahlen der großen Modelle des Hyundai-Konzerns mit seinen Marken Hyundai, Genesis und Kia auf dem hiesigen Markt an, könnte man schnell zu dem fälschlichen Schluss kommen: Würden die Koreaner die Produktion einstellen, bekäme es kaum einer mit. Aber der deutsche Markt ist selbstverständlich keineswegs repräsentativ für den Rest der Welt. Deshalb bringt Hyundai mit dem Ioniq 9 einen eigenen Setzling des Kia EV9 in den Handel, obwohl in den ersten zehn Monaten dieses Jahres nur knapp 1200 EV9 in Deutschland neu zugelassen wurden.

Reichlich Platz

Der Hyundai Ioniq 9 zeigt ein eigenständiges Design, ist aber ähnlich wuchtig geraten wie der EV9. Er misst mit 5,06 m in der Länge sogar noch ein paar Zentimeter mehr als der Kia. Der Radstand misst 3,13 m. Der Kunde kann unter verschiedenen Sitzkonfigurationen wählen, darunter auch die auf den ersten Pressebildern gezeigte mit vier Einzelsitzen in der zweiten und dritten Reihe. Wer es bei fünf Sitzplätzen belässt, wird wie im EV9 ein riesiges Raumangebot für Mensch und Gepäck bekommen. Das ist angesichts der beanspruchten Verkehrsfläche auch das, was man erwarten darf. Dazu gibt es vorne einen Frunk, der zwischen 52 und 88 Liter bietet.

Der Kia EV9 im Test

Test Elektroauto Kia EV9: Schnell voll, schnell leer​

Die Bedienung erfolgt im Wesentlichen über das große Display in der Mitte oder über Sprachbefehle. Grundfunktionen wie Temperatur oder Lautstärke haben eigene Regler. Auch auf dem Lenkrad verzichtet Hyundai auf Touchflächen, was den Eindruck verstärkt, dass sich die Entwickler bemüht haben, die alltäglichen Funktionen möglichst einfach bedienbar zu machen.

110 kWh, 260 kW Ladeleistung

Der Ioniq 9 kommt ausschließlich mit batterieelektrischen Antrieben auf den Markt. Die Batterie hat mit einem Energiegehalt von 110 kWh noch etwas mehr zu bieten als im EV9. Geladen werden kann sie in der Spitze unter idealen Bedingungen mit bis zu 260 kW. Dank einer Vorkonditionierung lässt sich das nach einer gewissen Anfahrtzeit auch im Winter nutzen, sofern die Ladeinfrastruktur vor Ort mithalten kann. Die maximale Reichweite unter den Bedingungen des WLTP liegt bei 620 km.

Angeboten wird der Ioniq 9 mit drei Antrieben. Das Basismodell mit einem Motor im Heck bietet 160 kW. Diesen E-Motor haben alle Versionen. In den Allradlern kommen vorn entweder ein 70-kW-Motor oder einer mit 160 kW hinzu. Die Systemleistung liegt dann bei 230 oder 320 kW. Alle Versionen werden auf 200 km/h begrenzt.

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Hyundai Ioniq 9 (12 Bilder)

Preis: vermutlich ab 70.000 Euro

In den USA und Südkorea wird der Hyundai Ioniq 9 bereits Anfang des kommenden Jahres eingeführt. Wann das große Auto auf dem europäischen Markt zu haben ist, steht noch nicht exakt fest. Wir rechnen mit einem Start noch in der ersten Jahreshälfte, obwohl aus den eingangs genannten Gründen Europa eine untergeordnete Rolle in den Überlegungen spielt. Einer allzu großen Verbreitung steht schließlich auch der Preis entgegen. Hyundai lässt sich diesbezüglich noch nicht in die Karten schauen, doch mit rund 70.000 Euro für das Basismodell darf gerechnet werden. Dafür gibt es fraglos viel Auto fürs Geld, doch derart viel von beidem hat in Europa nur eine begrenzte Zielgruppe.

(mfz)