Fünf Rucksäcke für Motorradfahrer im Test

In unserem Test zeigten fünf Rucksäcke für Motorradfahrer mit rund 30 Litern Volumen erhebliche Unterschiede bei Qualität und Preis.

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(Bild: Ingo Gach)

Lesezeit: 9 Min.
Von
  • Ingo Gach
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Rucksäcke sind bei Motorradfahrern sehr beliebt, lösen sie doch das leidige Transportproblem von Gegenständen, die auf der Tagestour oder auf dem Weg zur Arbeit mitkommen sollen, ohne gleich teure Koffer oder Topcase montieren zu müssen. Wir haben fünf Rucksäcke von renommierten Herstellern unter die Lupe genommen und ausgiebig getestet. Sie bieten alle etwa 30 Liter Volumen, was für die meisten Gelegenheiten völlig ausreichend ist und von den Abmessungen her noch nicht in Richtung Trekking-Rucksack geht. Zu lang dürfen Rucksäcke für das Motorradfahren nämlich nicht sein, da sie sonst auf der Sitzbank aufliegen und die Oberkante gegen den Helm drückt.

Wichtig ist das Kriterium "wasserdicht", weil niemand nach einem Regenschauer durchweichte Klamotten oder gar feuchte Notebooks aus dem Rucksack ziehen möchte. Vier der Testkandidaten bestehen aus Polyester und sind mit PVC (Polyvinylchlorid) beschichtet, um den Rucksack wasserundurchlässig zu machen. Nur der Ortlieb verzichtet auf das PVC, dessen Weichmacher im Verdacht stehen, gesundheitsschädlich zu sein und stellt seinen Rucksack aus PS33-Nylongewebe her. So viel vorweg: Alle fünf haben den Wassertest bestanden.

Wir haben den Tragekomfort hoch bewertet, da unangenehm sitzende Rucksäcke auf Dauer Schulter- und Rückenschmerzen während der Fahrt bereiten können. Auch die Einstellmöglichkeiten und Sicherungen der Riemen spielen eine große Rolle, damit sie nicht im Fahrtwind flattern. Die Maße haben wir an den leeren Rucksäcken vermessen, da alle durch Zusammenrollen verschlossen werden und sie in gefülltem Zustand sowie durch das Umschlagen natürlich unterschiedliche Längen aufweisen. Die Gewichtsspanne der fünf Test-Exemplare reicht erstaunlich weit, der schwerste Rucksack wiegt etwa doppelt so viel wie der leichteste. Auch preislich liegen sie deutlich auseinander, was sich aber durch die Ausstattung und die Qualität der Materialien erklären lässt.


Die getesteten Rucksäcke im Preisvergleich

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Preis: 64,95 Euro
Volumen: ca. 30 Liter
Abmessungen: 69 x 41 cm
Gewicht: 900 g
Ausstattung: integrierte Laptop-Tasche
Wasserdicht: Ja
Farbvarianten: weiß, schwarz, schwarz-gelb

(Bild: Ingo Gach)

Die mit PVC-beschichtete Haut aus Tarpaulin des Büse Rucksacks fühlt sich zwar wie ein Ostfriesennerz an, ist dafür aber absolut wasserdicht. Er ist leicht zu füllen und sehr strapazierfähig. Geschlossen wird er durch einfaches Rollen, gesichert mit seitlichen Klickverschlüssen. Die Gurte lassen sich problemlos auf die gewünschte Weite einstellen und der Hüft- sowie Brustgurt sind mit Gummibändern gegen Flattern gesichert. Der Tragekomfort der Schulterriemen ist gut, allerdings hat die Rückseite des Rucksacks keinerlei Verstärkungen und die beiden Rückenpolster oben und unten liegen weit auseinander. Wenn der Rucksack nicht prall gefüllt ist, knickt er in der Mitte leicht ein und das obere Polster drückt etwas im Schulterbereich.

(Bild: Ingo Gach)

Ein mit Kunststoff ummantelter Griff ermöglicht das Tragen des Rucksacks mit einer Hand. Unverschlossen misst er 69 cm in der Höhe und 41 cm in der Breite, der Hersteller gibt ihn mit 30 Liter Volumen an. Der Rucksack enthält innen keine Fächer, hat aber außen eine zusätzliche, große Tasche mit wasserdichtem Reißverschluss. Er ist in drei Farben erhältlich. Ein einzelner Reflektor erhöht die Sicherheit im Dunkeln. Mit 900 Gramm Gewicht liegt er im Mittelfeld der Kandidaten. Bei einem Preis von 64,95 Euro kann man mit dem Büse Rucksack nichts falsch machen.

Preis: 79,95 Euro
Volumen: ca. 25 Liter
Abmessungen: 60 x 38 cm
Gewicht: 900 g
Ausstattung: Herausnehmbare Innenasche mit Reißverschluss
Wasserdicht: Ja
Farbvarianten: schwarz-weiß, schwarz-neongelb, weiß-rot

(Bild: Ingo Gach)

Der Held Zaino macht auf Anhieb einen hochwertigen Eindruck, alles ist sauber und akkurat verarbeitet. Der Tragekomfort erweist sich als ausgesprochen gut, die Schulterriemen und das Rückenteil sind angenehm gepolstert. Das Einstellen der Gurte bereitet keine Probleme und sie sind mit dehnbaren Bändern gegen nerviges Flattern im Fahrtwind gesichert. Mittels eines stabilen Griffs oben kann er per Hand getragen werden. Bei einem Volumen von 30 Litern ist er absolut alltagstauglich, allerdings enthält er keine Laptop-Tasche, dafür aber eine praktische kleine Tasche mit Reißverschluss zum Herausnehmen, die mit Klettverschluss innen befestigt wird. Verschlossen wird der Rucksack durch Zusammenrollen und fixiert mit seitlichen Klickverschlüssen.

(Bild: Ingo Gach)

Außen bietet der Zaino zwei zusätzliche, wasserabweisende Taschen, die perfekt integriert und mit Reißverschlüssen versehen sind. Eine weitere Außentasche besteht aus einem Netzgewebe. Der Zaino wird in drei Farbvarianten angeboten und zwei lange, senkrechte Reflektorenstreifen leuchten des Nachts, wenn sie von Scheinwerfern angestrahlt werden. Mit dicken Handschuhen braucht man gelegentlich mehr als einen Versuch, um den kleinen Klickverschluss des Brustgurts zu lösen. Die Firma Held aus dem Allgäu liefert bei seinem Rucksack Zaino hervorragende Qualität und bleibt mit 79,95 Euro im Preis erfreulich moderat.