Notstrom: Energieversorgung mit dem E-Auto sichern
Wenn man verstanden hat, dass Energie in jede Richtung durchs Netz fließt, ergeben sich neue Möglichkeiten für Notstromkonzepte. Wir zeigen brauchbare Lösungen.
Zugegeben: Als Anwohner in einem ausgewiesenen Überschwemmungsgebiet hätte man besser vorbereitet seien können. Als der Energieversorger am 27. Dezember die Stromversorgung zu einem abgelegenen Ortsteil von Winsen an der Aller kappte, war dies für viele dennoch eine überraschend abrupt eintretende Konsequenz des zuvor langsam angeschwollenen Aller-Hochwassers. Im Aller-Leine-Tal gehört das Leben mit dem Fluss und seinen Launen zum Alltag. Nie zuvor allerdings war das Gebiet bei Hochwasserereignissen vom Netz getrennt worden. Dass die Abschaltung trotz sinkender Pegel über zwölf Tage anhalten sollte, war die zweite unangenehme Überraschung.
Dabei wäre Strom dagewesen, denn im Carport stand das E-Auto mit vollgeladenem 60-kWh-Akku, ein Renault Megane E-Tech. Das Auto hätte den Haushalt für ein paar Tage mit Strom versorgen können, doch leider verfügt es nicht über die notwendigen Stromausgänge.
Bei Modellen der ID-Baureihe von VW hätte es theoretisch die bidirektionale Verbindung via CCS (Combined Charging System) gegeben. Theoretisch deshalb, weil entsprechende Wallboxen kaum verfügbar, teuer und der Einbau so stark reguliert sind, dass die momentane Verbreitung gegen null tendiert. Volvo hat ein niederschwelliges System zur Stromabgabe vom Fahrzeug auf Wechselstrombasis für den ES90 zumindest angekündigt. Insgesamt stecken die Themen "Vehicle 2 Grid" (V2G) und "Vehicle 2 Home" (V2H) über entsprechende lokale Ladeinfrastruktur noch in den Kinder- oder wohl eher Lauflernschuhen.
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