Regionales Internet-Marketing für KMUs

Für Händler ist das Internet nicht nur interessant, wenn es um überregionalen Verkauf von waren geht. Auch wer nur vor Ort agiert, kann von einem Online-Auftritt profitieren. Das Netzwerk Elektronischer Geschäftsverkehr gibt praktische Tipps.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Händler, die das Internet nur als globales Kommunikationsmedium betrachten, verschenken Potential. Sie lassen sich dabei nicht nur die überregionalen Kunden entgehen, sondern versäumen es, die Bürger vor Ort auf sich aufmerksam zu machen. Denn wie aktuelle Umfragen zeigen, gibt es offenbar einen neuen Trend. Viele Jahre musste der Einzelhandel damit kämpfen, dass der Kunde sich bei ihm informieren ließ, die Ware dann aber lieber im Netz kaufte. Nun scheint es umgekehrt: Wie aktuelle Schätzungen zeigen, informieren sich 51 Prozent aller Käufer vor dem Kauf über die gesuchten Produkte im Internet – und gehen dann zum Händler.

Die Kunden rufen dabei nicht nur Informationen über die Produkte ab, sondern auch die Adressen lokaler Händler und persönliche Meinungen und Erfahrungen anderer Kunden. Letztere spielen bei der Kaufentscheidung eine immer größere Rolle. "Für erfolgreiche KMU ist es daher unabdingbar, Marketing- und Vertriebswege im Internet in die bisherige, traditionelle Kundenansprache zu integrieren und damit Kunden auch über das Internet regional anzusprechen", erklärt Claudia Dukino vom Netzwerk Elektronischer Geschäftsverkehr (NEG) die Bedeutung des regionalen Internet-Marketings. Das NEG hat es sich seit 1998 zur Aufgabe gemacht, Mittelstand und Handwerk bei der Einführung von E-Business-Lösungen zu unterstützen.

Wie eine aktuelle Umfrage des NEG zeigt, bleiben Potenziale der Online-Kundensprache, die sich für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der eigenen Region ergeben, aber meist ungenutzt. Lediglich 21 Prozent der Unternehmen führen regionalspezifisches Website-Marketing durch, nur 34 Prozent versuchen, über regionale Marktplätze und Verzeichnisse ihre Sichtbarkeit im Internet zu erhöhen.

Um diese Zurückhaltung gegenüber dem Internet als Präsentationsplattform zu überwinden, hat das NEG unter Beteiligung des Fraunhofer IAO den Leitfaden "Regionales Internet-Marketing – Neue Wege der Kundenansprache!" veröffentlicht. Dieser zeigt auf, wie kleine und mittlere Unternehmen vorgehen können, um ihr Internet-Marketing zu regionalisieren. Ein Verfahren aus sieben Schritten in drei Phasen verdeutlicht, wie neben der Analyse der Kundenstruktur eine Präsenz im Internet aufgebaut und deren Sichtbarkeit erhöht werden kann. Innovative Marketinginstrumente wie Social-Media-Kanäle und Mobiles Marketing ergänzen die Basisaktivitäten.

Der Leitfaden steht allen Interessenten im Internet in der E-Business-Bibliothek von www.ec-net.de kostenlos zum Download zur Verfügung. Unternehmen, die konkrete Handlungsempfehlungen suchen, können den Online-Ratgeber des NEG nutzen. Nach der Beantwortung von zwölf Fragen zur Unternehmenssituation liefert der Ratgeber Tipps, welche Formen des Internet-Marketings und welcher regionale Marketing-Mix für den Betrieb erfolg-versprechend sein können. Auch dieser Ratgeber ist für interessierte Unternehmer kostenlos. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)