Elektroauto Dongfeng Voyah Passion: Platzangebot mit Komfort

Mit dem Voyah Passion kommt Anfang 2025 ein E-Auto im Format von VW ID.7 und Tesla Model S mit viel Platz, reichhaltiger Ausstattung und gutem Infotainment.

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E-Auto Voyah Passion

Dongfeng Voyah Passion

(Bild: Dongfeng)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Wolfgang Gomoll
Inhaltsverzeichnis

Der 1969 gegründete chinesische Multimarken-Konzern Dongfeng gehört zu den chinesischen Autoherstellern mit der größten Erfahrung. Dazu zählen auch lange Kooperationen mit europäischen und japanischen Autofirmen. Für die Premium-Klientel hat Dongfeng die Marke Voyah geschaffen. Der Voyah Passion ist eine 5,09 Meter lange Allrad-Limousine mit drei Meter Radstand und Design-Anklängen an den Porsche Panamera in direkter Nachbarschaft zu VW ID.7, Genesis G80 electric oder Tesla Model S. Wir konnten kurz im luxuriösen Gefährt fahren, was naturgemäß nur zu ein paar wenigen Eindrücken reicht.

Der beste Platz in dieser Limousine ist traditionell hinten rechts, das ist in China noch wichtiger als in Europa, wo sich nicht mehr viele einen Fahrer leisten. Über einen kleinen Touchscreen in der Armlehne links kann der dort Chauffierte den Beifahrersitz ganz nach vorn schieben und dessen Lehne als Beinablage mit Massagefunktion nutzen. Sonst muss eine integrierte Fußablage genügen. Auch für den Fahrer ist in dieser Hinsicht gesorgt, außer dass der freilich im Sitzen arbeiten muss. Das große Panorama-Schiebedach kommt größtenteils nur der zweiten Sitzreihe zugute. Sein vorderer Teil beginnt ohnehin erst über den Scheiteln der vorne Sitzenden.

Drei Bildschirme in jeweils 12,3 Zoll bilden eine Reihe quer über das Armaturenbrett. "Coast-to-Coast" nennen das einige. Wir fanden die grundlegenden Funktionen ohne große Probleme, obwohl das Vorserienmodell ausschließlich in Mandarin beschriftet war. Die Einstellung der Vierzonen-Klimaanlage und der Sitze erfolgt über einen kleineren Neun-Zoll-Touchscreen direkt unter dem zentralen Monitor. Das ist alles nicht neu, aber gut gemacht. Das gilt auch für das Head-up-Display mit den fliegenden Pfeilen der Augmented Reality, wie man es aus verschiedenen Mercedes-Modellen kennt.

Dongfeng Voyah Passion (15 Bilder)

Formal hebt Voyah seinen Passion nicht weit aus seinem Umfeld heraus, ...
(Bild: Dongfeng )

Mit einem Kofferraumvolumen von 441 bis 1515 Litern (bei umgeklappten Rücksitzlehnen) bleibt trotz der großzügigen Platzverhältnisse im Fond genug Raum, um seine Utensilien zu verstauen. Da der Boden des Gepäckabteils eben ist und sich nicht allzu weit unter dem Höhenniveau der Ladekante liegt, fällt das Hantieren mit dem Gepäck leicht. Der Frunk ist groß genug, nicht allein das Ladekabel aufnehmen zu können.

Der Allradantrieb des Voyah Passion bietet 215 kW hinten und 160 kW vorn, zusammen 375 kW und ein Drehmoment von 700 Nm. Damit wuchtet sich der 2286 Kilogramm schwere Passion in unglaublichen 3,8 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Die entsprechende Elastizität zwischen 80 und 120 km/h ermöglicht flotte Überholmanöver. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Voyah mit 205 km/h an, mit theoretischer Relevanz wohl nur für die deutschen Autobahnen. Top-Speed-Etappen sind aber auch hierzulande wohl eher die Ausnahme.

Voyah nennt eine Reichweite von 730 Kilometern im vergleichsweise zahmen chinesischen CLTC-Zyklus. Immerhin bietet die Batterie eine Kapazität von 109 kWh. Alternativ bietet Voyah auch einen kleineren Akku mit 82 kWh an, bei denen eine Batterieladung für 580 Kilometer im CLTC reichen soll. Der Normverbrauch mit 19,7 kWh auf 100 km klingt reichlich optimistisch, realistisch dürfte der Schnitt deutlich jenseits der 20 kWh/100 km liegen.

Der Wahl-Drehknopf in der Mittelkonsole ist vertraut. Nicht ganz so intuitiv geht es bei den Fahrprogrammen zu, für die man einen Touchscreen nutzen muss. Neben Snow und Individual hält der Passion noch die bekannten Fahrmodi Eco, Comfort und Sport parat. Während man bei diesen Programmen den Unterschied zwischen den jeweiligen Einstellungen deutlich spürt, merkt man bei den drei Rekuperationsstufen (stark, mittel, schwach) kaum einen Unterschied. Echtes Segeln bietet der Passion aber auch nicht.

Er basiert technisch wie der Van namens Dream auf der Electric Smart Secure Architecture (ESSA). Das Fahrwerk, bestehend aus einer Einkammer-Luftfeder und adaptiven Dämpfern, bügelt Bodenunebenheiten zuverlässig weg. Der Komfort ist perfekt, auf dem deutschen Markt könnte allenfalls der Sport-Modus etwas zu fluffig ankommen. Das unförmige Lenkrad stört nicht beim Rangieren. Allerdings bietet die Abstimmung der Lenkung ein allzu synthetisches Lenkgefühl, das dem Fahrer nicht eindeutig genug mitteilt, wie es um das Zusammenspiel zwischen Reifen und Asphalt bestellt ist.

In China werden die Fahrzeuge zwischen umgerechnet 36.000 und 40.000 Euro angeboten. In Deutschland wird der Preis deutlich höher liegen. Der Voyah Passion soll Anfang 2025 auch als Plug-in-Hybrid mit einer Kapazität von 43 Kilowattstunden auf den Markt kommen, was für eine Gesamtreichweite von 1260 Kilometern genügen soll.

(fpi)