iPhone 4s: Hardware, Grafik, Spiele und Siri im Kurztest

Seite 4: Siri

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Die Spracherkennung Siri (Video), die aus unserer Sicht spannendste Neuerung im iPhone 4S, weiß in ersten Tests durchaus zu überzeugen. Ein Training des Sprechers, wie man das von PC-Sprachsystemen kennt, ist nicht nötig. Stattdessen lernt Siri während der Benutzung automatisch hinzu.

Ohne Netzanbindung verweigert Siri allerdings den Dienst. Im Flugmodus aufgerufen, mahnt es: "Siri ist nicht verfügbar. Mit Internet verbinden." Der aufgezeichnete Text wird in die Cloud übertragen und dort identifiziert; das dauert in der Regel ein bis zwei, manchmal auch vier oder fünf Sekunden, je nach Netzanbindung und Komplexität des gesprochenen Textes. Die Auswertung der zurück geschickten Sprachkommandos findet auf dem Gerät statt. Manches, was auf Apples Pressekonferenz demonstriert wurde, funktioniert noch nicht, weil der zugehörige Dienst noch nicht in Deutsch vorliegt, etwa die Kartenanbindung oder die Suche per Wolfram Alpha, das in der englischen Version alle möglichen Wissensfragen, nicht nur rund um Zahlen, beantwortet, etwa "Wie viele Euro sind 10 Dollar?" oder "Wie viele Tage sind es noch bis Weihnachten?". Auch neue Kontakte konnten wir nicht per Sprache anlegen; E-Mails ließen sich nicht vorlesen. Apple bezeichnet Siri aber noch als Demoversion. Wann mit einer finalen Fassung zu rechnen ist und ob diese dann alle Fähigkeiten in Deutsch unterstützen wird, ist derzeit nicht zu erfahren.

Siri überträgt gesprochene Sprache zur Erkennung an Apple-Server. Ohne Netzverbindung funktioniert es nicht.

Interessanterweise startet Siri nach langem Drücken auf den Home-Button auch, wenn eine Code-Sperre gesetzt ist. [Update: Das lässt sich in den Systemeinstellungen ändern.] Das erleichtert zwar einerseits die Handhabung, etwa im Auto, andererseits aber auch das Ausspionieren von Daten. "Zeige Terminkalender" etwa listete alle eingetragenen Termine auf. Sagt man "Zeige meine Adresse", weiß man immerhin, wem das im Biergarten gefundene iPhone 4S gehört.

Anfangs ertappt man sich mehrmals dabei, dem System eher abgehackte synthetische Sprachkommandos zu diktieren wie "SMS!" oder "Mail!", dabei versteht es auch "Schreibe eine SMS an Volker". Sind mehrere Telefonnummern hinterlegt, fragt es nach: "Geschäftlich oder privat?", doch bisweilen werden auch ganze Telefonnummern Ziffer für Ziffer vorgelesen, was bei fünf Einträgen hintereinander lange dauert und nervt.